Sonntag, 6. Juli 2008
Rock
Topic: 'Brueller'
"Rock da house" war das Motto der letzten Woche.

Erstmal sind der Vielfraß und ich zur Weiterbildung auf dem Sommer der Wissenschaften und gucken uns da die Mathematik mal wieder in Actionan. Das ist toll.

Und dann werde ich ja älter. Das ist ja nur halb so schlimm, aber weil die Eltern vom Vielfraß geschieden sind und die gemeinsam einzuladen so ein bisschen was verklemmtes erzeugt und dann auch noch der Vater vom Vielfraß mit dem meinen auch gar nicht geht, weil da zwei Schlaumeier gegeneinander antreten, muss ich dreimal feiern. Eigentlich viermal. Erst Gaffee und Guchen mit meinem alten Herrn und der Vielfraß-Mutter nebst Vielfraß-Schwester. Ist ja recht nett, aber wie immer anstrengend. Ich bin deshalb auch gar nicht böse, als die Uhr läutet zur zweiten Halbzeit, wie man dieser Tage ja gerne sagt.

Da hat uns (den Vielfraß und mich) die Frau Hü mit Sweets in ein endleckeres Restaurant mit Schickheitsfaktor eingeladen. Voll über die Toppen geflaggt und getakelt treffen wir dort ein und speisen, bis dem nichts mehr hinzuzufügen ist (wenigstens nicht, ohne Fettflecke an der Wand zu hinterlassen).

Am Dienstag die ernüchternde Feststellung, dass ich von Sekt Magenprobleme bekomme (naja, jetzt bin ich ja auch schon ein bisschen älter und kann anfangen, mich über meine Krankheiten zu verbreiten). Yoga fällt aus wegen gesperrter Straße und dazu passend fehlender Ortskenntnis und Umleitung. Unentspannt in den Nachmittag.

Leises Chaos, nachdem Freund Grautier mal schnell für Samstag zum Mexikaner seine Ex- und wieder werdende Freundin einlädt. Merke: manchmal unfreundlich sein und Wahrheiten verkünden scheint zum Erwachsensein dazu zu gehören. Aber alles klappt wie unter Menschen. Er versichert, einen Teil selber zu übernehmen. Prima.

Mittwoch Überraschung! Haben sich doch ein paar Studenten aus meiner Übung die Mühe gemacht, mir Kuchen hinzustellen.Ich freue mich wie ein Kleinkind. Muss mich sortieren, bevor es losgehen kann mit der Vermittlung von dringend erforderlichem Wissen (zumindest, wenn man Wirtschaftmathemat werden will).

Donnerstag nervt. Frau Schnattchen zwingt mich zu fast zwei Stunden Gespräch über Körperbeziehungen, Frisuren, ihre Nachbarn und Kleider, die teuer aussehen, aber im SONDERANGEBOT waren. Brech! Ich kann diese Art von Gesprächen zur Zeit gar nicht ab. Auch Frauenzeitschriften ätzen weg. Da der Herr Professor kommt, melde ich mich für den Freitag in der Uni an, obwohl ich eigentlich zu Hause arbeiten wollte.

Freitag: Herr Professor kommt später (also nachdem ich schon wieder weg sein muss) und mein frühes Aufstehen ist durch Frau Schnattchen völlig sinnlos, da ich verdonnert werde, eine ganze Stunde in ihrem Büro bei Gesprächen über (jetzt dürft Ihr raten) genau: Haare, Klamotten, Fingernägel, Körperbeziehungen zu verbringen. Die Frau muss 60 sein. Ich schäme mich ein bisschen fremd über ihre Art manche Dinge eben nicht ungesagt zu lassen.

Aber dann gestern: Rock da house!
Volles Aufdonnern für die Party. Es kommen echt alle und ich bastele sogar noch Tischkarten. Diese Taverna Tabasco ist zu empfehlen. Ist nicht superchic, aber dafür saulecker. Und Papa Soto hat uns ein Festmahl gazaubert, dass wir aus allen Nähten platzen. Herrllich. Und alle lachen und sind froh.

Mit dem kleinen Rest gehen wir noch in die hiesige Karaoke-Bar. Nie wieder! Es hatte Unterhaltungswert. Das wars aber auch schon. Ich singe gern, aber vor dem Publikum vom Dorfe, die sich immer wieder über "Zehn nackte Frisösen" und "Zeig die Möpse" freuen können, mag ich nicht mein Debüt geben. Aber trotzdem prey sidet et gaudet (prey sitzt und freut sich, der einzige Satz, den ich noch vom Lateinunterricht kann). Noch ein Beweisfoto und dann um halb drei ab nach Hause.

Heute fühle ich mich ein bisschen so:



Aber das ist egal, denn der Vielfraß-Vater nebst Vielfraß-Schwester kommen zu Kaffee und Kuchen. Er hat eine Kackslaune, weil Streß auf der Arbeit. Aber wir sind dann doch alle froh, als er wieder geht. Der Kuchen war lecker und die Blumen, die er mitgebracht hat, sind phantastisch.

Jetzt bin ich mit Feiern erstmal durch. Ist schon ein bisschen schade, aber auch wieder gut. Irgendwann muss ich ja auch mal wieder fleißig werden, gell?

Rock trage ich übrigens höchst selten. Dabei habe ich gar nicht gegen Röcke, nur gegen meine Beine, die da raus schauen müssen und außerdem selten passende Schuhe (typisches Frauenproblem...) .

Erholend,

prey