Rückblickkalender
Topic: 'Botanik'
Nachdem ich mich nun ewig mit diesen Rückblick-Listen befasst habe, will ich doch keine ausfüllen. Bei mir gibt's den Rückblick monatsweise und erstmal auch nur in Bildern. Text dazu gibt später. Hoffentlich noch dieses Wochenende. Wenn nicht, bitte nicht schimpfen. Das Leben 1.0 hat mich fest im Griff.

SO: Der Text ist fertig. Bitte freuen und loben! Danke.

Januar:



Der Vielfraß und ich waren endlich mal wieder im Kino und haben Zweiohrküken geguckt. Niedlicher Film. Wie beim Vielfraß und mir abgekupfert.

Der nette Onkel ist überraschend gestorben. Das hat mir ganz schön zugesetzt. Da habe ich für mich beschlossen, dass das Leben zu kurz ist, um doofe Sachen zu machen und immer auf den richtigen Moment für alles Mögliche zu warten. Neues Motto: Leg los!

Februar:



Die Vielfraß-Schwester wurde 30 und hat eingeladen. Endlich habe ich mich mal wieder in Leipzig sehen lassen. Das ist immer wieder eine nette Stadt. Außerdem kenne ich mich da langsam aus. Das ist in München noch in Arbeit. Fühlt sich an, als hätte ich da zu wenig Zeit für.

Hohe Kinodichte mit dem Vielfraß:
Avatar: Schöne Bilder. Aber die Story gerät dann gen Ende ein wenig pathetisch und vorhersehbar. Schade!
Up in the air: Echter Tiefgang und trotzdem lustig. Das hat man selten. Und obwohl ich bisher George Clooney vorher nicht leiden konnte, hat er bei mir jetzt Punkte gesammelt.
Percy Jackson: Ohweia. Warum sind wir aber auch auf die doofe Idee gekommen, einen komplett mit Teenagern besetzten Film zu gucken? Und dann noch die dicke Mutti mit ihren beiden schmatzenden und labernden Gören direkt neben uns. Ne, dat war keinen.

März:



Nach langem eine sehr nette Freundin wiedergesehen. Wir waren zusammen in einem vegetarischen Restaurant, weil sie Vegetarierin ist. Prinz Myshkin. Sehr schönes Ambiente, gutes Essen und irgendwie krude Bedienung. Insgesamt finde ich das ein sehr gelungenes Konzept. Und mit der Freundin wunderbar gequatscht.

Dann fand auch noch die Konfirmation von der Tochter meines Cousins statt. Das war ein echt schmuckes Fest. Viele nette Menschen, viel gutes Essen, gute Organisation und nette Ideen. Manchmal ist es auch schön, so eine große Familie zu haben. Und dann wohnen die auch noch hier in der Nähe!!! Ich nehme mir fest vor, mich dort öfter mal zu melden.

Der Vielfraß und ich gehen mit ein paar Leuten vom Büro zum Starkbierfest am Nockherberg. Das Bier ist lecker, es ist laut und lustig. Allerdings müssen wir sehr früh gehen, weil die Vielfraß-Verwandschaft anreist. Manchmal ist es auch doof, so eine große Familie zu haben.

Ich gehe öfter mal schwimmen und freue mich, über wiedererlangte Fitness. Allerdings ist die Entfernung zur Schwimmhalle nicht so der Brenner. Denke über Lösungen nach und komme zu keinem Ergebnis.

April:



Ein paar Kollegen und Freunde sind zum Drei-Gänge-Menue eingeladen. Kochen macht Spaß! Es gibt Suppe aus Huhn, Spareribs prima selbst mit Sauce bearbeitet und Vanillepudding mit roten Früchten. Alle sind vom Essen begeistert. In der Küche türmen sich einen halben Meter hoch die Teller, Tassen und Töpfe. Der Gedanke, dass eine Spülmaschine hilfreich sein könnte, verdichtet sich. Und auch wenn kochen für zehn Leute nett ist, werde ich beim nächsten Mal weniger einladen, die besser kompatibel sind. Aber muss man ja auch erstmal rausfinden.

Mai:



Die Probezeit ist zu Ende! Juhu. Obwohl immer alle sagen, dass es da selten Probleme gibt, hatte ich doch immer angst. Stell dir doch mal vor, wie das ist, wenn man so ganz weit weg umgezogen ist und der Vielfraß mit und dann klappt es doch nicht mit der Arbeit und dann stehste da und kannst zum Amt rennen und umziehen in eine Wohnung, die de Dir leisten kannst. Ist doch auch blöd, oder? Also: Die Zukunft kann starten. Ich hab nen sicheren Job.

Frau Hü kommt zu Besuch und ich backe einen Schoko-Estragon-Kuchen. Wilde Kombo denke ich, aber die Frau Hü hat es sich so gewünscht. Dann bringt sie auch noch nen leckeren Port mit und wir sind schon vor dem Gang in die Stadt gut angetüdelt. Wenn der aber auch so lecker ist...

Ich fange an zu rennen. (Ja, für mich ist laufen der Gegensatz zu fahren. Das mache ich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit. Wenn das schneller vonstatten geht, ist es rennen.) Außerdem trage ich mich für den Firmenlauf ein und ringe mit mir, ob das wirklich eine so prima Idee ist.

Juni



Shirley Temple, mein Motorrad, bringt mich aus Leipzig nach München und wird in die Tiefgarage gestellt. Vorsatz: Motorradstrecken erkunden. Bin zufrieden.

Der Englische Garten wird genauer besichtigt und ich habe mal wieder Geburtstag wie meistens um diese Jahreszeit.

Ich renne jetzt regelmäßig, damit ich nicht beim Firmenlauf vor dem Ziel umfalle.

Zum ersten Mal in meinem Leben gehe ich Golfen. Da macht Laune, wenn ich denn mal den Ball treffe und dieses "pling" den Ball im hohen Bogen durch die Luft befördert. Danke, Chef. Das war eine wirklich tolle Idee.

Treffe mich mit meiner Münchner Freundin und quatsche über fast alles. Schön, dass sie in München ist und ich auch. So kann's weitergehen.

Juli:



Beim Betriebsausflug falle ich ins Wasser und sorge für Unterhaltung. Wenigstens ist es warm und ich kann mir von einigen Kollegen eine neue, trockene Garderobe zusammenborgen. Allerdings ist das Styling hin und auch die Passform ein wenig, nun sagen wir mal, leger gehalten. Aber die anderen amüsieren sich. Das ist doch auch schonmal was, oder?

Die WM langweilt mich. Ich schlafe bei etlichen Spielen einfach auf der Couch ein.

Beim Firmenlauf komme ich bis ins Ziel und bin Stolz wie Bolle auf meine Medaille. Meine zweite im ganzen Leben. *grins* Ich renne auch nach der Veranstaltung immer noch regelmäßig. (Überrascht über mich selbst.)

Kino mit Vielfraß: Micmacs: So ein niedlicher Film mit guten Einfällen und kruden Ideen! Und mal wieder ein ernster Hintergrund gut und lustig verpackt. Wir sind beide begeistert. Außerdem probieren wir uns nach und nach durch die ganzen kleinen Kinos hier in München und sind entzückt.

August:



Ich backe dies und das, gehe schwimmen und laufen und schicke meine Steuerklärung ab. Ich mache die übrigens ganz gerne. Nur falls mal jemand fragt.

Kino: Das Leben ist zu lang: Dieser Film auch! (Beziehungsweise sorgt dieser Film dafür, dass man das Leben als viel zu kurz für so einen Mist empfindet)

Sonst nix.

September:



Das erste Dirndl findet den Weg in meinen Kleiderschrank. Ich finds gut und ziehe es auch gleich mal zum 60. Geburtstag vom Vielfraß-Vater an. Alle sind entzückt.

Zum ersten Mal auf der Wiesn (also im Festzelt). Die Stimmung ist gut, die Hähnchen (Verzeihung, Hendl) lecker und die Kollegen vergnügt. Aber ich kann trotzdem nicht verstehen, wie man da mehrmals in der Woche hingehen kann. Das Gedrängel am Einlass und die Preise lassen es mich auf einmal beschränken und für's nächste Jahr wieder planen. Nur die Karussells, die muss ich noch ausprobieren. Der arme Vielfraß leidet gehörig, so dass ich auf dem 3,5g-Ding ganz alleine fahren muss. Jippiiiiieeehhhh!

Im Büro ist reinhauen angesagt. Puh! Ich überlege, den Job zu wechseln. Verdränge dann aber diese Gedanken beim Nachdenken über geeignete Alternativen und deren Konsequenzen.

Kino mit Frau Hü und dem Vielfraß: Inception: Frau Hü ist begeistert. Ich finde den Film total doof. Der ist so auf anspruchsvoll gequält. Die Bilder sind nett, aber die Handlung. Och nö! Und dann nicht mal ein ordentliches Ende. So geht das nicht.

Oktober:



Im Büro ziehen sich die Tage in die Länge.

Kino mit dem Vielfraß: Duell der Magier: Feiner Hollywood-Streifen mit gerade genug Handlung und coolen Effekten. Nette Ideen. Das war sein Geld wert.

Im Museum Brandhorst entdecke ich moderne Kunst für mich nehme mir vor, öfter sowas anzuschauen.

November:



Der Vielfraß und ich heiraten. Mal schnell so. Vorher fahren wir noch mit Frau Hü und Anhang in den Schnee. Jetzt kommen wir beide einen Hang ohne bleibende Schäden runter und finden das auch alles recht nett. Aber irgendwie zu teuer. Wenn ich die Auswahl habe, fahre ich dann doch lieber ans Meer.

Zur Hochzeit ist keiner von der Verwandtschaft da außer der Frau Hü. Darüber habe ich mich noch ein bisschen mit der Cousine streiten müssen. Sie fand, die Mutti gehört eingeladen. Nun bin ich aber schon eine Weile erwachsen, es mag sich ja noch nicht so weit druchgesprochen haben, und daher auch in der Lage, wichtige Entscheidungen selber zu treffen. Die Mutti bleibt nicht eingeladen, die Cousine wird ausgeladen. Hochzeit ganz klein und ganz nett und ganz ohne Zwischenfälle. (Musik dazu: Billy Idol: White Wedding, Puhdys: Lebenszeit und Pet Shop Boys:Hearts)

Dezember:



Es kommt Besuch aus meiner Russland-Zeit. Ich freu mich ganz dolle. Die eine Hälfte des Besuchs ist auch immer noch so nett wie vor 6,5 Jahren. Die andere Hälfte ist anstrengend. Beim nächsten Mal lade ich nur 50% ein. So einfach. Schöne Weihnachtsstimmung auf dem Weihnachtsmarkt. Gutes Essen. Gutes Sprachtraining.

Die Weihnachtszeit ist zu kurz. Ich backe viel zu wenig Plätzchen, komme kaum zum Geschenke kaufen. Deko hänge ich erst am 23. auf. Schimpfe ein bisschen mit mir selber.

Werde in den Wahlvorstand für die Betriebsratswahl gewählt. Das ist alles ganz aufregend. Mal sehen, was daraus noch wird.

Sylvester beim besten Freund geplant. Super, dass der jetzt auch in München wohnt. Juhu!!!

Insgesamt: Bei einigen Veranstaltungen bemerkt, dass ich es nicht mehr so wichtig finde, dass ich für gute Laune sorge und mich immerzu mit irgendwem unterhalte. Ich habe weniger Lust auf Smalltalk, besonders wenn es mir zu laut ist,um ohne Probleme zu reden und die Antwort zu verstehen. Vielleicht werde ich doch langsam zum Misanthropen. Ich mag keine Gespräche über Nagellack und Strumpfhosen. Vermutlich bin ich gar keine richtige Frau. Vorsatz: Bei langweiligen Themen schneller das Weite suchen, wann immer das möglich ist. Interessante Menschen finden und mit denen reden.

So, allen einen guten Rutsch oder guten Übergang oder auf jeden Fall eine schöne Restzeit mit dem alten Jahr. Lasst es Euch allen wohlergehen. Bis bald.

Und noch ein ganz romantischer (man könnte auch sagen kitschiger) Spruch aus meinem Teil vom Adventskalender:

Alles, was wir lieben, ist unersetzlich. Alles was wir ersetzen können, haben wir nicht geliebt.

Durchstartend,

prey


huehnerschreck, 04. Jan 11
:o) das ist auch ne gute idee, den rückblick so zu gestalten. ich hab mich nur an nem fragebogen langgehangelt, den ich irgendwo geklaut hab, und fertig ist der auch noch lange nicht. dafür ich. arbeit und leben einsnull auch hier. ich knutsch dich! ach, und wenn du lust auf quatschen via internetz hast, mein eisiekju: sechself08siemunzwanzichneunzich.

und den adventskalenderspruch find ich geradezu herzzerreißend rührend! ich drück und knutsch dich!

moggadodde, 07. Jan 11
Geheiratet hast du auch! Herzlichen Glückwunsch und immer eine Handbreit Liebe unterm Kiel!
Ansonsten liegt ja einiges hinter dir. Hört sich atemlos an und anstrengend. Hoffentlich war es das nicht und hoffentlich wird dieses Jahr so, wie du es dir vorstellst. Ohne zuviel Smalltalk über Strumpfhosen und Nagellack. Liebe Grüße!

prey, 23. Jan 11
Danke, danke für die guten Wünsche und die Begeisterung. Wir tun, was wir können, der Vielfraß und ich, aber ich bin eben manchmal streitsüchtig. Das klärt die Luft so schön... ;o)

Ein frohes Neues 2011 wünsche ich aber trotzdem noch, auch wenn es schon wieder ein bisschen alt ist.