Donnerstag, 16. Juni 2011
Sportl-ich
Topic: 'Himmel'
So, Urlaub also und der Wetterbericht mehr eine Schätzung als eine Voraussage.
Voraussage am ersten Tag: Morgen erst Sonne und dann nachmittags Regen. (Erlebtes Wetter: Sonne den ganzen Tag).
Voraussage am zweiten Tag: Morgen erst Sonne und dann nachmittags Regen. (Erlebtes Wetter: Sonne den ganzen Tag.)
Voraussage Tag drei: Morgen erst Sonne und dann nachmittags Regen. (Erlebtes Wetter: Sonne den ganzen Tag.)

Also Freunde: So gut kann ich das auch. Ich sage einfach, dass die Sonne scheint, bis es so ist. Das kommt ja durchaus mal vor. Ist ja auch sonst nicht so schlimm, ABER: Ich habe URLAUB. Da ist es für die Planung einer Fahrradtour oder eines Ausflugs nach Neuschwanstein oder an den Starnberger See oder für die Planung im Falle, dass es regnet schon ganz nett, wenn der Wetterbericht wenigstens so an 2 von 3 Tagen stimmen würde. Das nur mal so am Rande!

Jetzt wenigstens wird es stürmisch und heute Nacht kommt der schon seit Tagen geweissagte Regen. Morgen also kein Ausflug. Dafür strahlender Glanz in der Wohnung oder so. Hm. Putzen ist nicht meine stärkste Disziplin, aber das verrate ich nicht. Dafür gibts zur Ablenkung ein kleines Bild von Mineralwasser. Selters geht besonders gut fürs Foto. Ansonsten finde ich Wasser mit Sprudel eher bäh.



Wenn es also überraschend den ganzen Tag schön ist, komme ich nicht dazu, zu putzen, weil ich das Ketzerei finde. Ich versuche also, ein Programm aus dem Boden zu stampfen. In unserem Fall irgendwas sportliches, so dass wir auch mal rauskönnen, denn (wir erinnern uns) der Balkon ist ja eine Baustelle. Wir spielen also ab und zu Federball (nein, kein Badminton, wir spielen nicht gegeneinander, sondern miteinander) und suchen das ein oder andere Mal verzweifelt nach einer Tischtennisplatte. Bisher noch ohne Erfolg, aber so ein kleiner Spaziergang oder eine Runde mit dem Rad sind ja auch was Feines.

Heute war ich rennen. Schließlich stehen Citylauf (Juni), B2RUN (Juli) und Rückenwindlauf (August) noch auf dem Programm. Da will ich wenigstens bis ins Ziel kommen. Aber es hapert noch an einer geeigneten Trainingsstrecke. Zwischen den Einfamilienhäusern in der Nähe komme ich mir albern vor. Außerdem habe ich keine Ahnung, wie weit das so ist, Park in der Nähe ham wer nich und auch ein See, wie die liebe Frau Hü ihn in der Nähe hat, ist hier nicht vorhanden. Wie findet man denn nun eine geeignete Strecke? Heute also die alberne Runde durch das deutsche mehr oder weniger große Spießbürgertum gedreht und mich wegen unglaublicher Hitze von der Sonne und der Straße mächtig gequält. Aber hinterher war mir ganz urlaub-ich zumute. So zermerzelt fühle ich mich auch immer nach einem Tag am Wasser mit viel Sonne und zwischendurch immer mal schwimmen. So ein bisschen Brei in der Birne und in den Beinen und auch noch so ein bisschen leicht in der Seele. Fein. Nächstes Mal versuche ich, den Vielfraß einzupacken. Der sträubt sich noch, aber ich glaube, den krieg ich noch weich.

Allerdings muss ich ihn auch gar nicht so sehr quälen, denn wir waren beim Tango und er hat es beim Tanzen wieder so nett gefunden, dass wir wohl die nächsten Wochen wieder hingehen bis die Fünferkarte abgetanzt ist. Danach sehen wir weiter.

Dazu passt der Spruch zum Tage:

Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde.
-Friedrich Nietzsche-


Hüpfend,
prey
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Donnerstag, 23. Oktober 2008
Lieselotte
Topic: 'Himmel'
Morgen ist es eine Woche her, da hat die Liese mir ganz deutlich gesagt, dass sie nun nicht mehr will. Und zwar endgültig. Und weil sie die Königin von Saaba und von unserem Dachgeschoss war, habe ich ihrem Befehl gehorcht.

Der eigene Tierarzt war zwar schon im Feierabend, aber die liebe Frau Hühnerschreck hat mich gefahren, da Frau Müller noch viel weniger gern Straßenbahn als Auto gefahren ist. Dann ist sie eingeschlafen und musste nicht mehr nach Atem ringen und sich quälen. Die Frage, ob sie nicht zu sehr gelitten hat bis dahin, verfolgt mich immernoch ein bisschen.

Weil sie so eine nachsichtige Königin war, vermisse ich sie gar sehr. Deshalb haben die Frau Hü und ich sie auch zum Bestatter unserer Wahl zum Einäschern gegeben. In etwa einer Woche können wir sie abholen.

Sie war die beste rote Katze auf der ganzen Welt. Jetzt hat sie Platz gemacht für Nummer zwei.



Das ist das letzte Foto von ihr.

Konfuzius hat gesagt:
Das Ende krönt das Werk.

Lieselotte Müller hat also ihre Krone jetzt auf dem Kopf und schaut uns zu. Von wo auch immer.

Leise weinend,

prey