Sonntag, 5. Juni 2011
Ausflüge
Topic: 'Zugvogel'
Kennt ihr das: Das Leben verwandelt sich in einen Strudel und die Zeit ist für eigentlich alles knapp? So ist es bei mir gerade. Huiuiuiuiuiui! Es geht rund.

Neben der Suche nach einem besser für mich geeigneten Job (wenn jemand was techniknahes fürn Mathematiker kennt, her damit!) hatten wir noch gefühlt ununterbrochen Besuch (muss ja nicht schlimm sein, kann aber. :o) ) und seit Anfang Mai gibt es eine Baustelle dort, wo mal unser Balkon war. Zur Flucht wollten wir im Sommer in den Urlaub fahren, zum ersten Mal zusammen mit dem Vielfraß, aber leider hat die Steuer sich Zeit gelassen (ich habe ja meine Steuererklärung auch erst im Februar abgegeben, warum sollte dann jetzt das Geld schon da sein? Aber das ist eine andere Geschichte und sie soll ein andermal erzählt werden...) und so bleiben wir hier in München. Zum Glück gibt es hier in der Umgebung viel zu sehen und zu erkunden, wir basteln gerade an einem möglichen Programm für schlechtes und einem für gutes Wetter. Bowling, Tanzen, Sommerrodeln, Schlössertour, Einkaufen, Streichen und sowas. Das wird was. Jetzt noch schönes Wetter bestellt und auf pünktliche Lieferung hoffen.

In der Zwischenzeit gibt es ein paar Fotos.

Hafen in Münster. Da war ich auf einer netten Schulung. War fast wie Urlaub, wenn nicht die Lehreinheiten von 8:30 bis 17:30 gewesen wären...



Auf dem Rückflug wunderbares Wetter erwischt. (Auf dem Hinflug war keine Wolke am Himmel und ich habe mir die ganze Zeit den schönen Teppich aus Feldern angeschaut. Kann es sein, dass die Felder im Süden alle rechtwinklig sind und je nördlicher man kommt, umso runder und ungerader werden? Kennt sich da jemand aus?)



Bei einem Spaziergang letzte Woche haben wir dann diesen Kumpan und noch ein paar von seinen Kollegen hier um die Ecke im Vorgarten entdeckt. Jetzt sag noch einer, dass München spießig ist!! Die Dinger sind aus Fahrradteilen! Ich finde das gruselig, aber auch cool.



Schließlich waren wir noch auf dem Klinikumgelände und haben einen richtig tollen Springbrunnen mit Wasserfall-Akustik entdeckt. Da haben wir uns von den Strapazen erholt und die Füße ins Wasser gehalten. Kitty durfte auch mal wieder raus. Projekt "Kitty unterwegs" läuft noch.



Warum ich gerne reise, erklärt das heutige Wort zum Tage:

Reisen veredelt den Geist und räumt mit allen unseren Vorurteilen auf.
-Oscar Wilde-

Im Aufbruch,
prey
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Donnerstag, 23. Dezember 2010
21
Topic: 'Zugvogel'
Nein, ich will nicht über diesen überaus bedeutungslosen Film schreiben. Den habe ich mal mit dem Vielfraß gesehen und dann gleich wieder vergessen. Nach einer Woche wussten wir nur noch, dass wir im Kino waren, aber nicht mehr, in welchem Film. Wenn das kein Verriss ist. Angeguckt haben wir den auch nur, weil er als "Mathematikerfilm" angepriesen war. Als ob Kartenzählen irgendwas mit Mathematik zu tun hat!!! (Ja, Wahrscheinlichkeiten und so blabla, aber das ist keine ECHTE Mathematik. Da geht es um Sachen, die man nie oder nicht mal dann braucht. Um die Schönheit von Beweisen, um Kunst im Weitesten Sinne. Anwendungen sind unvermeidliche Übel.) Aber das wollte ich ja gar nicht schreiben.

Eigentlich sollte es um den Montag gehen. Nein, das war nicht der einundzwanzigste. Das war der zwanzigste und damit passt auch das nicht zum Titel. Ich bin um 3 Uhr früh aufgestanden, weil ich nach Wiesbaden zu einer Schulung sollte/wollte/konnte/durfte. Um 6 sollte der Flieger nach Frankfurt gehen. Irgendwer hatte behauptet, dass man so schneller da wäre. Aber am Montag war Winter. Völlig überraschend wie jedes Jahr und dieses Jahr besonders. Wer die Nachrichten verfolgt hat, hat bemerkt: Frankfurt war keine gute Adresse für Leute, die irgendwas mit Flugzeugen im weitesten Sinne zu tun haben. Aber der Flug startete. Mit einer Stunde Verspätung. Aber immerhin. Am Frankfurter Flughafen Chaos. Wahnsinnsschlangen. Unklar, ob die Leute wussten, wofür sie anstehen. Schlafende auf Bänken, auf dem Boden und dazwischen. Massen von Getränken unterwegs auf diesen kleinen Zügen, mit denen auch Gepäck transportiert wird. Wild, ganz wild.
Mit dem Taxi dann nach Wiesbaden. Ich nicke bei allgemeinem Plausch der Kollegen mit dem Taxifahrer ein und wache am Schulungsort wieder auf. Tee intravenös muss mich retten. Die Schulung ist kurzweilig und informativ. Rückflug ist noch nicht abgesagt, also wieder ins Taxi wieder auf den Flughafen nach Frankfurt. Wieder alles voll. Flug soll eine Stunde später starten. Versuch, Essen zu finden endet in einem kleinen Lokal, in dem es außer Hotdog nicht mehr viel gibt. Vermutlich ist auch der Nachschub im Schnee stecken geblieben. Dann plötzlich Hektik. Wie sollen boarden. Tun wir auch. Fahren mit dem Bus vorbei an Schlangen von Räumfahrzeugen. Solche coolen Kombidinger mit Schneepflug vorne, dann Bürste und dann noch Kanister für die Bespritzung mit Lauge. Kurzes Warten auf die richtige Anpassung der Treppen oder wie die Dinger auch immer heißen. Dann: Sitzen brav um 20.45 im Flieger. Ich stelle fest, dass mich die Notdurft befällt. Aber eine Stunde werde ich schon noch durchhalten, denke ich und bin nicht unfroh. Wir stehen und warten. Es werden noch Gäste nachgebracht, weil so viele Flieger nach München abgesagt wurden. Wir warten, weil die Startbahn noch nicht freigegeben ist. Wir warten, weil das Flugzeug noch enteist werden muss. Meine Notdurft wird größer, aber da nicht klar ist, wann wir starten (es könnte jeden Moment losgehen) traue ich mich nicht, den Gurt zu lösen und loszutappen. Endlich starten wir um 22.30. Dann die Ansage: Wegen Turbulenzen sollen die Gurte geschlossen bleiben. Meine Not wird größer, aber ich will lieber nicht von einem Luftloch an die Decke katapultiert werden. Da mache ich mir lieber in die Hose.
Endlich macht es KLING und die Anschnallbildchen erlöschen. Ich arbeite mich zum Tö durch. Dort: Schlange. Es scheint, als hätten alle auf dieses KLING gewartet. Dann geht es aber doch recht schnell. Auf dem Rückweg ein kleines Schiebepuzzle mit den Stewardessen und dem Getränkewagen. Da kommt man beim besten Willen nicht einfach so vorbei. Lächeln, schieben, in den nächsten freien Platz zwängen, wieder schieben, wieder Lächeln, auf den Gang. Fertig.
Landung. Alles gut. Heimreise gestaltet sich dank nettem Kollegen ganz easy. Ich bin um 24.00 wieder daheim. 21 Stunden, nachdem ich aufgestanden bin. Ich bin müde, aber nicht so sehr wie ich sein könnte.
Wache am Dienstag gegen 10 mit Wecker auf. Bin total durch den Mais und frage mit besorgt, warum mir die paar Stunden so eingeheizt haben.
Überlege, wann ich das letzte Mal so lange wach war und komme drauf, dass ich da wohl 21 war. Immerhin vor elf (!) Jahren. Damals war das kein Problem. Ich habe einfach einen Tag verschlafen und mich kein bisschen so gefühlt als hätte ich was verpasst. Das Leben schien so endlos lang. Jetzt raffe ich mich also auf. Erledige dies und das und falle abends auf der Couch um. Kann nach Umbettung ins Schlafzimmer nicht ordentlich schlafen und träume nur Unfug. Bin ich alt? Dieses "Ich werde nicht bis Mittag schlafen, sonst verpasse ich einen ganzen schönen Tag!" habe ich noch gar nicht so lange. Das hat sich so eingeschlichen. Irgendwann zwischen 21 und jetzt. Komisch.
Aber ich werde mich nicht beschweren. Ich fühle mich gut. Heute wieder ganz und gar. Habe das Gefühl, etwas geschafft zu haben und das Weihnachtsgefühl kommt auch wieder, wenn morgen der versprochene Schnee den elenden Regen ablöst. Dann wird es alles wieder so schön glänzig und kalt. Jetzt werde ich noch schnell vor 21 Uhr den Eintrag fertig schreiben und den Baum schmücken. Dann kann Weihnachten kommen. Nur der Vielfraß und ich. Wie letztes Jahr. Das ist so erholsam. Kein Rumfahren, kein wildes Organisieren, wie man 4 Parteien in drei Tagen besucht, keine Übelkeit von viermal Gänsebraten. Super!

Und dann ist es so schön, die Fotos von Mutters Garten anzuschauen, den ich in der vergangenen Woche knipsen konnte. Diese Eiszapfen und die verträumte Romantik von den dicken Schneeplümmos über allem. Diese wunderbare Ruhe, wenn der fluffige Schnee all die bösen Geräusche der Welt schluckt und alles so schön still liegt. Hier ein paar Tatzenabdrücke im Schnee, da ein weicher, weißer Teppich, der zum Spuren hinterlassen einlädt.



Und zum Fest der Liebe noch einen Spruch aus dem Weihnachtskalender:

Die Liebe ist manchmal das Tragischste, oft das Schönste, aber immer das Wichtigste.

So isses!

Euch allen ein herrliches Weihnachtsfest ohne Stress und mit vielen netten Menschen.

Weihnachtlich,
prey
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Dienstag, 6. Juli 2010
Dreck
Topic: 'Zugvogel'
Sauberer Dreck hat sich bei mir eingestellt. Heute habe ich nun endlich den lange entbehrten Mitnehmer in meine Shirley eingebaut. (Da fragte mich doch der Putzi in der Werkstatt: "Willste das etwa selber machen?" Ich sach so: "Klar, kann doch so schwer nicht sein. Wie geht dat denn?" Er wieder: "Schraubste hier und hier und hier und hier die Schrauben ab, Deckel ab und dann das Teil da rein stecken und alles wieder fest machen." War dann erwartungsgemäß ganz einfach. Aber warum erst rumwundern?) Das war neben einem funktionierenden Tacho das Ergebnis:



Der schicke Nagellack heißt übrigens "Vip Violet". Also, der rettet doch wohl den ganzen Eindruck, oder? Naja. Ich mach den nochmal neu, habe aber beschlossen, dass ich dringend blaumetallic brauche, sonst passe ich ja gar nicht zu meinem Mopped. Ach, und falls ich es noch nicht erwähnt habe, ich bin so gar nicht an Äußerlichkeiten interessiert...

Danke an München für den schönen Sommer in den letzten Tagen. Ich mag es heiß. Kann gar nicht genug davon bekommen. Genau wie die Kräuter auf dem Balkon.



Bin jetzt gerade mit dem Urlaub in Einklang, da muss ich wieder arbeiten. Schade!

Die Woche wird allerdings eine kurze, denn morgen ist ja schon Mittwoch (wer hätte es gedacht?) und am Freitag sind wir auf Sause mit der Firma. Ich bin gespannt. Es soll tolles Wetter für Leute wie mich werden. Juhu! Dazu passend der Spruch zum Tage:

Eine Reise ist ein Trunk aus der Quelle des Lebens.
-Friedrich Hebbel-

Vorfreudig,

prey
Sonntag, 20. Juni 2010
Shirley
Topic: 'Zugvogel'
Da isse wieder, Shirley Temple! Bei mir in der Tiefgarage. Meine heiße Liebe seit 1997. Nun ist sie ja nicht mehr die jüngste und hat daher immer mal das eine oder andere Zipperlein, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Und, mal im Ernst, wer braucht schon einen Tacho?



Die Fahrt vom schönen Sachsenlande ins vor zwei Wochen noch sonnige München war ja die ersten 200 Kilometer noch echt unterhaltsam. Aber bei einem Schnitt von 50 km/h über die Landstraße war bei mir nach 300 Kilometern und 6 Stunden wirklich alles eingeschlafen, was Rang und Namen hat... Ich hatte Blasen an der Gashand und konnte nur noch recht wenig hören durch die von mir völlig unterschätzte Lautstärke vom Wind. Aber ich bin glücklich. Hab mich an der Werkstatt draufgesetzt und schon waren wir wieder ein Team. Nach zwei Jahren und sie war mir gar nicht böse. :o)))

Jetzt bin ich also wieder unter den Motorradfahrern angekommen. Wenn jemand mal eine Idee für eine schöne Runde in der Nähe von München hat, ich freue mich immer über Anregungen. Jetzt muss nur noch das Wetter mal zum Sommer werden, sonst muss ich mir noch ein Boot kaufen. Ist ja zum Heulen. Weiß jemand, ob das in München ein normaler Sommer ist?

Der Spruch zum Tage bestärkt mich in meiner Ansicht, dass ich nicht immer alles wie schon immer machen sollte:

Man muss Neues machen, um etwas Neues zu sehen.
- Georg Christoph Lichtenberg -

Probierend,

prey
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Sonntag, 16. Mai 2010
Dunkelheit
Topic: 'Zugvogel'
Heute auf dem Weg zum Fitwerden (also natürlich auf dem Weg ins feuchte Nass - mh - ist Nasses nicht immer feucht, egal), also zum Schwimmen hatte ich Musik auf den Ohren. Die Kopfhörer sind so dicht, dass ich in der Ubahn gar nichts von der Umwelt gehört habe. Das ist schon surreal. Da sieht man wie die Leute den Mund bewegen, aber auf die Ohren gibt es nur gute Musik. Das ist wie ein Soundtrack zum eigenen Leben. Irgendwie hat mir das gefallen. Und wenn dann noch solche Stationen vorbei kommen



ist es noch futuristischer. War cool. Dann kommt der nächste Tunnel und wieder nichts zu sehen aus dem Fenster. Und wieder ein paar Lampen, dann die nächste Station. Da fällt mir folgende Textzeile ein.

There's a light, light
In the darkness of everybody's life
-Richard O'Brien-

Und hat nicht jeder ein bisschen Dunkelheit in sich selber?

Getunnelt,

prey
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Samstag, 2. Januar 2010
Neujahr
Topic: 'Zugvogel'
Frohes Neues!

So, das hätte ich dann schon einmal geschafft. Ein guter Vorsatz weniger zu erfüllen.

Das letzte Jahr war ereignisreich. Irgendwie hat es sich so hingeleiert und ich dachte immer, mann, gestern war doch erst Sylvester und dann plötzlich: Bumm! Und jetzt habe ich das Gefühl, dass in den letzten zwei Monaten zwei Jahre vergangen sein könnten.

Umzug nach München - Möbel kommen dank Arbeitsamt erst fünf Tage nach uns an - Kochen auf Zweiflammenkocher - Möbel in Etappen aufbauen - erstes Gehalt (juhu) - Küche fertig - Backofen eingeweiht in der Küche - Wasserschaden im Nebengelass - immernoch Kartons - ersten Besuch empfangen in der neuen Wohnung - Weihnachtsbaum zum horrenden Preis erstanden und geschmückt - zum ersten Mal auf dem Weihnachtsmarkt in München (sollte auch das einzige Mal 2009 bleiben) - Hoseneinkauf mit einer Million Menschen in der Innenstadt (ist das nur ganz München oder sind noch ein paar Besucher gekommen?) - Coolen Laden entdeckt und dort Hose bekommen!!! - Sylvester mit der neuen Kollegin in einem echt gemütlichen Mexikaner mit gutem Essen gefeiert - Feuerwerk auf der Theresienwiese angeguckt - Jahr vorbei





Leider hat das Handy keine gute Auflösung. Aber da haben schon viele Leute eine Menge Kawumm in den Himmel gejagt. War schön. Und heute nun: Den letzten Karton aus- und umgepackt und in den Keller geschleppt, was da noch hinsoll. Prima! Jetzt wird das auch mit der Deko noch. Und vielleicht die Gardine mal ins Wohnzimmer. Und den Spiegel in den Flur. Und die Haken ins Bad. Und den Umzügler (in der Schweiz heißen die Züglifirma :o) ) anrufen zum Kartons abholen. Und die Schadstellen streichen. Und und und. Viel zu tun - warten wir's ab. Wie Garfield so schön sagt.

Also allen einen ebenso guten Start ins Neue Jahr, wie ich einen hatte und nehmt Euch nicht zu viel vor - es komm genug von selber.

Dazu noch den Spruch vom Tage:

Du musst jeden Tag auch deinen Feldzug gegen dich selber führen.
-Friedrich Nietzsche-

Hochmotiviert,

prey
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Freitag, 21. August 2009
Abgesagt
Topic: 'Zugvogel'
In der letzten Woche habe ich 19 Stunden im Zug verbracht, um endlich mal in Lohn und Brot zu kommen. Die Einladung zum Vorstellungsgespräch bei der einen Firma war ja schon ein kleiner Sieg, denn die sagten, dass eigentlich schon ihre Liste voll gewesen sei, dass sie mich aber unbedingt kennen lernen wollen. Morgen. Also am Dienstag. 465 Kilometer. Mit der Bahn. Mit Verspätung. Eine Stunde. Aber dank nettem Kontakt war das kein Problem und das Gespräch sehr, sehr nett. Heute telefoniert: Absage. Aber nicht weil ich nicht sympatisch wäre, sondern weil sie glauben, dass ich in dem Job nicht glücklich werden würde. Das glaube ich denen sogar. Sie melden sich in zwei-drei Wochen nochmal. Da ist nämlich noch eine Stelle, die vielleicht besser zu mir passen würde. Muss aber erst noch mit dem Ablteilungsleiter geklärt werden. Habe ein bisschen Schiss, dass ich mir da zuviel Hoffnungen mache.

Mittwoch nach Hamburg. Abens noch schnell Freundin in Flensburg besucht. Das war sehr nett. Aber Fahrkartenautomaten. Gehn ja gar nicht. Bisher dachte ich immer: Was die alle haben. Ist doch easy-peasy. Als ich aber versuchte, eine Fahrkarte von HH nach Flensburg zu ergattern, mit Bahncard und mit Rückfahrt, nahm das Unheil seinen Lauf.
Automat: "Wollen Sie über Hawaii, Kleinhinterposemuckel oder über Singapur fahren?"
Ich:"?"
Ich hatte doch eben eine Verbindung gewählt und für eben diese sollte die Fahrkarte sein. Geht nicht. Entscheide mich nach endlosem Hin und Her für die billigste Variante. Zahlung wieder ein Problem. Die Karte soll 27,60 kosten und ich habe nur einen 50er. Rückgeld gibt es aber nur in 2-Euro-Münzen. Nein danke. Also mit Karte. Weitere Zeit verplempert und verpasse folgerichtig die S-Bahn. Nächste Verbindung in zwei Stunden und ich stehe da und denke, dass ich jetzt soviel Geld augegeben habe, dass ich mit dem Taxi bis zum Hauptbahnhof fahren kann, damit ich den Zug noch kriege auch ohne S-Bahn. 10 Glocken fürs Taxi. Fahrt glücklich.
Rückfahrt. Schaffner sagt, dass die Karte nur für die Hinfahrt ist. ??? Ich habe doch dem blödsinnigen Automaten gesagt, dass ich hin und zurück fahren will. Egal, neue Karte. 20,60 Euro ??? Anderer Tarif für dieselbe Strecke. 50er unerwünscht, kein Wechselgeld. Zahle mit Kreditkarte. Bin über den Preis genervt. Denke darüber nach, dass das 120 km sind. Beruhige mich. Alles gut. Aber Automaten sind jetzt für mich abgesagt.

Donnerstag Gespräch bei Firma B im Hamburg. Klassische Personalerfragen: Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Was sind Ihre Stärken? Was sind Ihre Schwächen? Was machen Sie, wenn? Was wollen Sie bei uns machen?
nicht so klassische, daher eher ungeeignete Antworten, die ich mir gesaprt habe: Auf einem Sofa im Büro schlafend und dabei Geld verdienend. Tiefer Schlaf. Verschlafe gern mal. Da schaue ich mal, was mein Kollege so vorschlägt. Eigentlich nichts, aber das wird sich wohl nur schlecht einrichten lassen. Atmosphäre ist irgendwie blöd.

Kann mir mal wer erklären, wozu ich einen Intelligenztest ausfüllen muss, wenn ich es geschafft habe, ein Diplom zu schreiben?

Ansonsten nur Warten und Hoffen. Irgendwie doof.

Heute zum Yoga gefahren. Abgesagt. Zettel an der Tür. Möh! Da hätte ich doch mit dem Vielfraß nach Wallhalla fahren können. Son Scheiß. Und dann fängt es auch noch an zu regnen. Toller Tag.

Da hilft auch die schönste Weisheit von Tage nicht:

Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.
-Weisheit aus China-

Frustriert,

prey
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Samstag, 28. März 2009
Ausflug
Topic: 'Zugvogel'
Nachdem die Diplomarbeit in Sack und Tüten ist und auch abgegeben und ich tatsächlich auch noch die Anmeldung vor der ersten Prüfung hinbekommen habe, bin ich mit dem Vielfraß nach Konstanz zur Prüfung gefahren. Neben dem nötigen Teil haben wir auch Unterhaltung eingeplant. Also sind wir durch die Stadt getigert und haben uns Häuser angeguckt. Das eine hat uns sogar Blicke zurück geworfen. Die Gaube und die Wasserspeier gucken recht böse. Aber ich finde es trotzdem toll.


Kramerhaus

Dann haben wir noch das Sealife besucht. Ich fand es ganz nett, aber ziemlich teuer. Wahrscheinlich sollte man in der Woche hingehen, damit es nicht so voll ist, aber diese Wahl hatten wir leider nicht.
Da gibt es also viele kleine und mittlere Becken mit Fischen aus verschiedenen Regionen Europas und eine nette Führung, die an den drei großen Becken wirklich interessante Sachen erzählt. Zum Besipiel, dass Rochen und Haie die elektrischen Impulse, die Muskel- und Gehirnaktivität verursachen, "sehen" können mit einem speziellen Organ - so man denn welche verursacht. Und wären da nicht diese bläkenden Gören und die schreienden Omis und Opis gewesen, wäre die ganze Sache sicher noch besser gewesen. So hing ich wie gebannt an den Lippen des Erzählers und wie es schien, waren der Vielfraß und ich die einzigen, die das so machten. Bin ich altmodisch, wenn ich finde, dass man so einer Führung etwas Respekt entgegen bringen sollte? Und dass man auch in einen anderen Teil gehen kann, wenn man das nicht so spannend findet, was der Typ erzählt? Naja, nach einer Stunde und 26 Euro weniger im Geldbeutel waren wir wieder auf der Straße. Das nächste Ziel war Imperia, die für die Größe und Bedeutung von Konstanz zu irgendeiner vergangenen Zeit stehen soll.


Imperia

Kann mir mal jemand erklären, warum die Gute unten ohne auf diesem zugigen Platz stehen muss? Und warum musste der Künstler so naturnah gestalten mit Gewölle? Hätte es nicht auch ein großzügiger Schlitz im Kleid getan? Gut ist, dass sie sich dreht und man daher von jeder Perspektive alle paar Minuten ihr Gesicht sehen kann. Für Liebhaber ist auch ihr Hinterteil periodisch wiederkehrend, allerdings verhüllt.

Viel mehr konnten wir nicht anschauen, aber wir waren noch essen, und zwar im "Seehas". Wer hier nun Fischgerichte erwartet, ist schief gewickelt. Es gab Schnitzel und Thai-Food, ganz original von einem Türken zubereitet. Bei der Einrichtung buhlte der Buddha auf seinem ägyptischen Kasten mit dem Goldrandspiegel und dem Kristalllüster, die wiederum mit dem Schilderwald von Werbetafeln aus Emaille hinter der Theke wetteiferten. Man nahm auf asiatisch gestylten Kissen auf der rustikal-eichenen Eckbank Platz. Da das Nichtraucher-Abteil überschaubar war, wurden wir zu einem Paar um die 55 an einen Tisch gesetzt. Die waren auch verduzt, aber wir haben uns dann noch sehr gut unterhalten. Am Tresen rauchte die Bedienung und am Geldspielautomaten blinkten die Lichter. Das Essen war schnell bestellt und da das meiste aus der Tiefkühlung und von 0nkel3ens kam, war es auch recht schnell zubereitet. Lecker ist leider was anderes, dafür war es aber preislich sehr günstig gehalten. Dass es nicht teurer wurde, war unter anderem dem Kellner zu verdanken, der uns kein Getränk aufdrängte und nur sehr schwer an unseren Tisch zu locken war. Aber nett sind sie gewesen, wenn sie sich mal zeigten und der Lychee-Saft hat geschmeckt.

Im Zug nach Hause haben wir dann feststellen dürfen, dass der Schwarzwald um diese Jahreszeit noch sehr weiß ist, aber alle Beweisfotos sind leider sehr unscharf geworden, weil ich aus dem Zug knipsen wollte und die Geschwindigkeit des Zuges einem scharfen Ergebnis im Wege stand.

Wieder zu Hause warteten hungrige Meerschweine und ein verschmuster Kater, der sich gerne der herrlichen Blumenpracht



angenommen hätte. Leider musste ich ihm das aus ästhetischen und gesundheitlichen Gründen verbieten. Er schmollt deswegen immer mal wieder. Sonst ist hier alles prima gepflegt worden. Sogar mehr als gedacht, weil der Vater vom Vielfraß statt einmal am Tag zweimal kam und es nur ein Zufall war, dass er Frau Hü nicht ein einziges Mal getroffen hat. Die wiederum wunderte, warum David so schlecht fraß...

Und schon ist unser Ausflug in die weite Welt wieder zu Ende und es ist auch kein neuer in Sicht, bis vermutlich mindestens Mai-Juni. Aber dann!

Wieder einmal passend der Spruch zum Tage:
Eine Reise ist ein Trunk aus der Quelle des Lebens.
- Friedrich Hebbel-

Schlürfend,

prey
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Dienstag, 9. September 2008
Ochse
Topic: 'Zugvogel'
Da habe ich mir nun ein paar Tage frei genommen, um mich in Flensburg ein bisschen vom Leben zu erholen und das hat auch geklappt. Ich war auf einem Schiff unterwegs an den Ochseninseln vorbei.



Das Wetter war gut. Auf den Fotos sieht es herrlich bedrohlich aus, das finde ich fast noch besser, als Sonnenschein. Für die meisten anderen Fotos kommt allerdings jede Hilfe zu spät. Das Licht ist eben nur was für die Augen und nicht für die Linse. Deshalb mussten auch die Wiesen im Nebel, die ich auf dem Rückweg aus dem Zug gesehen habe. ungeknipst bleiben. Schade.

Aber ein Foto stelle ich trotzdem aus, denn es ist die Oluf-Samsung-Gasse und dazu gibt es was zu erzählen. Ortskundige: Jetzt nich dazwischen reden und die Pointe verderben, bitte! Nachdem ich einen kleinen Rundgang durch Flensburg am Sonntag Nachmittag gemacht hatte, kam ich auf dem Rückweg an dieser Gasse



vorbei und dachte so bei mir, dass die aber niedlich sei und ich mir die kleinen Butzenhäuschen mal näher angucken will, also bin ich abgebogen. Die Häuschen sind alle sehr klein und schnell beschloss ich in so einem Ding nicht wohnen zu wollen, dass es aber zum Besichtigen durchaus taugt. Einen Moment hielt ich vor einem Haus inne, weil im Oberlicht sehr nette kleine Nippesfigürchen aufgereiht waren, von denen ich einen Moment überlegte, ein Foto zu machen. Da der Nippes aber auf der ganzen Welt gleich ist, ging ich weiter.
In einem offenen Fenster sah ich einen Fuß am Fensterbrett lehnen und während ich weiterging, schob sich der Fensterrahmen wie ein Vorhang beiseite und ließ mich immer mehr von einem nackten, langen, perfekt rasierten Frauenbein sehen. Und ich dachte noch so zu mir, dass diese Frau es sich aber hübsch gemacht hat, vielleicht mit einem Buch? Dann kam hinter dem Rahmen auch der Rest der nett lächelnden Frau zum Vorschein. Sie trug als Oberteil einen sehr schlichten, weißen BH und manikürte sich. Während ich im Weitergehen noch über die Entspanntheit der Dame bezüglich Kleidung sinnierte und befand, dass wohl selten Leute diese Gasse besuchen, sah ich im nächsten Fenster noch eine Frau in Unterwäsche. Da dämmerte es sozusagen im Tropentempo und ich erinnerte mich, dass mich der Name "Villa Natascha" über den niedlichen Nippes-Enten ein wenig gewundert hat, weil das doch kein typisch nordischer Name ist. Und dann stellte ich fest, dass ich schon zur Hälfte in der Gasse war und umkehren irgendwie auch keine Option. Da habe ich dann mal ganz flott meinen geübten Stechschritt ausgepackt, vorbei an der Frau, die wohl für das Erjagen von geeignter Kundschaft einen Bewegungsmelder vor dem Haus hat und deshalb genau in dem Moment ihre Rolladen hochgezogen hat, in dem ich vorbei ging, um mich mit einem sehr bösen Blick zu bedenken, bevor sie das Rollo wieder schloss. Ich habe inständig gehofft, dass keiner kommt und denkt, dass ich in der Gasse arbeite und war sehr, sehr froh, als ich raus war.
Wieder zu Hause angekommen, wollte ich die Geschichte meiner Bekannten erzählen, kam aber nur zu der Stelle, in der ich eine niedliche Gasse begucken will, da wusste sie schon, welche ich meinte und sagte, sie hätte mich gewarnt, wenn sie geahnt hätte, dass ich vor habe dort abzubiegen.
Ein bisschen ist es ja schon gut, dass sie es nicht getan hat, dann hätte ich gar nichts zu erzählen...

Jetzt bin ich wieder daheim und bin aufgeladen genug, um mal wieder richtig reinzuhauen - gleich morgen.

Entspannt,

prey