Samstag, 21. Februar 2009
Sieben
Topic: 'Zahlen'
Dass die Sieben eine ganz entscheidende Zahl im Universum ist, ist wohl spätestens nach der ersten Veröffentlichung des ersten Kapitels der Bibel hinreichend bekannt. Denn wir erinnern uns: die Welt wurde in sieben Tagen geschaffen.

Danach zieht sich die Sieben durch alle Lebensbereiche. Der Mensch besteht zu zehnmal 7 Prozent aus Wasser, der Mond braucht viermal 7 Tage um die Erde, es gibt das Siebengebirge, Schneewittchen hatte mit 7 Zwergen zu tun, der Wolf mit 7 Geißlein und 7mal sieben gibt ganz feinen Sand.

Nun hat der Vielfraß eine Schwester. Spätzchen wiegt 7 mal 7 Kilo und hat an einem 7. Geburtstag. Wir waren eingeladen und saßen mit vier anderen Gästen und dem Geburtstagskind um einen Tisch herum. (Wer jetzt gut im Kopfrechnen ist, hat schon gemerkt, dass sich 7 Personen im Raum befanden). Entgegen aller Erwartung gab es aber nicht 7 verschiedene Kuchen, sondern zwei Torten (Walnußsahne mit Marzipanmantel und Himbeer-Joghurt-Torte) und Tiramisu. Jeder schaffte es maximal 2,5 Stücke Naschwert zu vernichten und so blieb jede Menge Torte übrig, die Spätzchen mit nach Hause nahm, als sich der gelungene Nachmittag in den Abend hinüberrettete.

Sieben Tage später trafen wir Spätzchen wieder und waren in illustrer Gesellschaft, als sie anfing von ihrer Geburtstagsfeier zu erzählen. Sie erwähnte, dass sie alle gefragt hätte und keiner hätte Torte haben wollen. Leider waren der Vielfraß und ich wohl grad nicht woauchimmer und daher war dieser leckere Kelch an uns vorüber gezogen. Und dann erzählte Spätzchen, dass sie sich am Abend der Feier (muss also Feierabend gewesen sein) noch ein Stück Torte gegönnt hatte und den Rest am nächsten Tag. Also fragte ich nach, wieviel denn so übrig geblieben war. Sie sagte:"Vier Stücke." Das hätte ich ja schon für eine Person in ihrer Körperfülle extrem viel gefunden, denn das hätte ja geheißen, dass sie am Folgetag drei Stücke von feinster Sahne, Marzipan und Schokolade verdrückt hatte. Zusätzlich zu ihrem Körpervolumen muss man wissen, dass Spätzchen üblicherweise für ihr Essen in der Woche aus Prinzip nicht mehr als 7 Euro ausgibt. Das reicht beim Vielfraß und mir mit ganz viel Quälerei und Liebe zum Verzicht für 2 Tage. Aber drei oder vier, wer zählt das schon, wenn es um die magische Zahl Sieben geht? Nach noch einigem Hin und Her, rückte Spätzchen mit der Sprache raus. Ihre Verdauungsstörungen waren auf den Genuss von 7 (in Worten sieben) Stücken Sahnetorte zurückzuführen und mitnichten auf eine neu erworbene Laktose-Intoleranz. Es waren nämlich von jeder der beiden Torten vier Stücke übrig geblieben und da sie sich schon am Abend eines davon angenommen hatte, blieben 7 für den Feierfolgetag.

Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie Spätzchen auch nur alle Stücke in sich hinein transportieren konnte. Ich hätte nach drei Stücken Torte an einem Tag auf jeden Fall das Handtuch geworfen. Oder was man sonst so bei Übelkeit macht. Aber wie heißt es so schön: Der Hunger treibt's rein und der Geiz hält's unten. Das kann man auch gut verstehen, wenn man weiß, dass Spätzchen die Torten vom Konditor gekauft und selber bezahlt hatte.

Ich bin echt sparsam, aber das hätte ich nicht geschafft.

Da ich leider kein Foto von der Torte gemacht habe, gibt es eine Nougat-Torte aus meiner hauseigenen Konditorei. Im nächsten Leben werde ich Konditor.



Rätselnd,

prey