So, jetzt ist es mal wieder soweit: Die Sommerzeit ist vorbei und wir haben die Uhren eine Stunde zurück gestellt. Oder die Uhren sich selber. Jedenfalls dürfen wir eine Stunde länger schlafen. Gut. Soweit nichts Neues.

Gestern aber im Radio war eine Studie eine Meldung wert: Bei einer Umfrage stellte sich heraus (so das Ergebnis der Studie), dass Frauen länger und häufiger Probleme mit der Zeitumstellung hätten als Männer. Aha aha. Soso. Für mich kommt da ein ganz anderes Ergebnis heraus: Männer lügen bei Umfragen häufiger, wenn es darum geht, dass man irgendetwas schlecht vertragen könnte. Selbst wenn die Umfrage ananoym ist, gilt es den Ruf der Männer zu bewahren. Also wird schnell: "Nein, da habe ich ÜBERHAUPT KEINE Probleme mit!" Klingt doch viel männlicher als: "Ja, da brauche ich schon immer so eine Woche bis zwei, bis ich mich daran gewöhnt habe. Besonders bei der Umstellung, bei der ich eine Stunde weniger schlafen darf." Oder? Übrigens ist der Vielfraß unabhängig von mir zu derselben Einschätzung gekommen. Lustig, oder?

Heute im Bäcker war es wohl auch super. Es war um 10 vor 10 schon alles ausverkauft. War doof für uns, aber ich glaube, dass das auch an der Zeitumstellung liegt. Da sind nun alle schön ausgeschlafen, stehen auf wie immer, es ist aber noch eine Stunde Zeit bis der Bäcker schließt. Ha, da kaufe ich doch heute mal schöne Sonntagsbrötchen. Oder? Jaja, wir waren auch da. Aber mehr so aus Verpeiltheit, weil wir gestern mal wieder weder Brot noch Baguette für den Salat heute gekauft hatten und dann dachten, dass der Bäcker ja auch früh noch was hat. Hat sonst immer geklappt. Muss wohl an der gewonnenen Stunde liegen. Mich würde interessieren, ob auch Brunch-Einrichtungen heute einen Zuwachs haben und Museen. Weil man ja früh alles geschafft hat und sich nun unbeschwert ins Vergnügen stürzen kann. Und mittendrin die Männer, die ja die Umstellung gar nicht merken, aber trotzdem die eine Stunde nicht einfach länger geschlafen haben... ;o)

Ich nutze die Stunde auch. Der Kuchenteig wartet schon auf weitere Bespaßung und die neuen Töpfe müssen noch mit Essigwasser ausgekocht werden. Die sind eine Pracht!!! Hellblau, wie die neue Küche.



Jetzt kann die neue Kulinarik Einzug halten.

An deinem Herd bist du genauso ein König wie jeder Monarch auf seinem Thron.
- Miguel de Cervantes-

Backend,
prey

So, heute ist es nun mal wieder soweit. Ich werde älter. 32. Um genau zu sein. Irgendwie finde ich das immer besser, Geburtstag zu haben. Ich kann nicht verstehen, warum so viele Leute so ein Gewese um ihr Alter machen. Es ist wie es ist und ich habe doch auch was gewonnen: Erfahrung. Außerdem gibts ja immer was geschenkt. Der Vielfraß hat sich da wieder voll ins Zeug gelegt und mir dieses scharfe Schmuckstück geschenkt:



Jetzt kann in der Küche geschnippelt werden, was das Zeug hält. Ich koche ja sowieso gern, aber jetzt wird das noch viel besser. In Kombination mit meinem anderen Küchenhelfer aus Japan, dem Küchenbeil, bin ich nun für fast alle Fälle gerüstet. noch dazu ist dieses schöne Messer nach einer Gedichtform, nämlich dem Haiku, benannt. Sehr hübsch. Jetzt überlege ich mir schon, was ich alles Gutes kochen kann, damit ich möglichst viel schnippeln muss. Hach!

Da ich außerdem gerade Urlaub habe und das Wetter super ist, kann das Leben eigentlich gar nicht mehr besser werden. Vorgestern waren wir an der Isar. Ich kann ja nicht verstehen, wie da



Leute ihre Kinder baden lassen, ohne sich die ganze Zeit die Nägel abzukauen. Aber vielleicht kann ich das auch nicht verstehen, weil ich keine Kinder habe. Vielleicht ist das dann alles gaaaanz anders.

Auf jeden Fall ist heute ein schöner Tag, der den Ansprüchen des Schmetterlings genügen würde.

Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören dazu.
- Hans Christian Andersen -

Zufrieden,

prey

Dass die Sieben eine ganz entscheidende Zahl im Universum ist, ist wohl spätestens nach der ersten Veröffentlichung des ersten Kapitels der Bibel hinreichend bekannt. Denn wir erinnern uns: die Welt wurde in sieben Tagen geschaffen.

Danach zieht sich die Sieben durch alle Lebensbereiche. Der Mensch besteht zu zehnmal 7 Prozent aus Wasser, der Mond braucht viermal 7 Tage um die Erde, es gibt das Siebengebirge, Schneewittchen hatte mit 7 Zwergen zu tun, der Wolf mit 7 Geißlein und 7mal sieben gibt ganz feinen Sand.

Nun hat der Vielfraß eine Schwester. Spätzchen wiegt 7 mal 7 Kilo und hat an einem 7. Geburtstag. Wir waren eingeladen und saßen mit vier anderen Gästen und dem Geburtstagskind um einen Tisch herum. (Wer jetzt gut im Kopfrechnen ist, hat schon gemerkt, dass sich 7 Personen im Raum befanden). Entgegen aller Erwartung gab es aber nicht 7 verschiedene Kuchen, sondern zwei Torten (Walnußsahne mit Marzipanmantel und Himbeer-Joghurt-Torte) und Tiramisu. Jeder schaffte es maximal 2,5 Stücke Naschwert zu vernichten und so blieb jede Menge Torte übrig, die Spätzchen mit nach Hause nahm, als sich der gelungene Nachmittag in den Abend hinüberrettete.

Sieben Tage später trafen wir Spätzchen wieder und waren in illustrer Gesellschaft, als sie anfing von ihrer Geburtstagsfeier zu erzählen. Sie erwähnte, dass sie alle gefragt hätte und keiner hätte Torte haben wollen. Leider waren der Vielfraß und ich wohl grad nicht woauchimmer und daher war dieser leckere Kelch an uns vorüber gezogen. Und dann erzählte Spätzchen, dass sie sich am Abend der Feier (muss also Feierabend gewesen sein) noch ein Stück Torte gegönnt hatte und den Rest am nächsten Tag. Also fragte ich nach, wieviel denn so übrig geblieben war. Sie sagte:"Vier Stücke." Das hätte ich ja schon für eine Person in ihrer Körperfülle extrem viel gefunden, denn das hätte ja geheißen, dass sie am Folgetag drei Stücke von feinster Sahne, Marzipan und Schokolade verdrückt hatte. Zusätzlich zu ihrem Körpervolumen muss man wissen, dass Spätzchen üblicherweise für ihr Essen in der Woche aus Prinzip nicht mehr als 7 Euro ausgibt. Das reicht beim Vielfraß und mir mit ganz viel Quälerei und Liebe zum Verzicht für 2 Tage. Aber drei oder vier, wer zählt das schon, wenn es um die magische Zahl Sieben geht? Nach noch einigem Hin und Her, rückte Spätzchen mit der Sprache raus. Ihre Verdauungsstörungen waren auf den Genuss von 7 (in Worten sieben) Stücken Sahnetorte zurückzuführen und mitnichten auf eine neu erworbene Laktose-Intoleranz. Es waren nämlich von jeder der beiden Torten vier Stücke übrig geblieben und da sie sich schon am Abend eines davon angenommen hatte, blieben 7 für den Feierfolgetag.

Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie Spätzchen auch nur alle Stücke in sich hinein transportieren konnte. Ich hätte nach drei Stücken Torte an einem Tag auf jeden Fall das Handtuch geworfen. Oder was man sonst so bei Übelkeit macht. Aber wie heißt es so schön: Der Hunger treibt's rein und der Geiz hält's unten. Das kann man auch gut verstehen, wenn man weiß, dass Spätzchen die Torten vom Konditor gekauft und selber bezahlt hatte.

Ich bin echt sparsam, aber das hätte ich nicht geschafft.

Da ich leider kein Foto von der Torte gemacht habe, gibt es eine Nougat-Torte aus meiner hauseigenen Konditorei. Im nächsten Leben werde ich Konditor.



Rätselnd,

prey

... ist die Welt der Zahlen für sehr viele Leute. Für mich nicht, aber offenbar für Terry Pratchett. So habe ich heute das gefunden:

"...aber Worte sind etwas Weiches und können von einer geschickten Zunge zu verschiedenen Bedeutungen geformt werden. Zahlen sind unnachgiebig. Sicher, man kann damit betrügen, aber ihr Wesen kann man nicht verändern. Eine Drei ist eine Drei. Man kann sie nicht überzeugen, eine Vier zu sein, selbst wenn man ihr einen dicken Kuss gibt."

Ich würde ja gern einer Drei mal einen Kuss geben, nur so aus Zuneigung. Oder lieber noch einer 31. Ist schließlich auch ne Primzahl. Oder besser noch ein Pi küssen, da dauert der Kuss gleich unendlich lange.

Aber am Ende kann man ja nur einen Platzhalter küssen und wer will das schon? Da küsse ich lieber ganz reale Leute, aber da nur handverlesene... :o)

Zählend,

prey