Samstag, 28. März 2009
Ausflug
Topic: 'Zugvogel'
Nachdem die Diplomarbeit in Sack und Tüten ist und auch abgegeben und ich tatsächlich auch noch die Anmeldung vor der ersten Prüfung hinbekommen habe, bin ich mit dem Vielfraß nach Konstanz zur Prüfung gefahren. Neben dem nötigen Teil haben wir auch Unterhaltung eingeplant. Also sind wir durch die Stadt getigert und haben uns Häuser angeguckt. Das eine hat uns sogar Blicke zurück geworfen. Die Gaube und die Wasserspeier gucken recht böse. Aber ich finde es trotzdem toll.


Kramerhaus

Dann haben wir noch das Sealife besucht. Ich fand es ganz nett, aber ziemlich teuer. Wahrscheinlich sollte man in der Woche hingehen, damit es nicht so voll ist, aber diese Wahl hatten wir leider nicht.
Da gibt es also viele kleine und mittlere Becken mit Fischen aus verschiedenen Regionen Europas und eine nette Führung, die an den drei großen Becken wirklich interessante Sachen erzählt. Zum Besipiel, dass Rochen und Haie die elektrischen Impulse, die Muskel- und Gehirnaktivität verursachen, "sehen" können mit einem speziellen Organ - so man denn welche verursacht. Und wären da nicht diese bläkenden Gören und die schreienden Omis und Opis gewesen, wäre die ganze Sache sicher noch besser gewesen. So hing ich wie gebannt an den Lippen des Erzählers und wie es schien, waren der Vielfraß und ich die einzigen, die das so machten. Bin ich altmodisch, wenn ich finde, dass man so einer Führung etwas Respekt entgegen bringen sollte? Und dass man auch in einen anderen Teil gehen kann, wenn man das nicht so spannend findet, was der Typ erzählt? Naja, nach einer Stunde und 26 Euro weniger im Geldbeutel waren wir wieder auf der Straße. Das nächste Ziel war Imperia, die für die Größe und Bedeutung von Konstanz zu irgendeiner vergangenen Zeit stehen soll.


Imperia

Kann mir mal jemand erklären, warum die Gute unten ohne auf diesem zugigen Platz stehen muss? Und warum musste der Künstler so naturnah gestalten mit Gewölle? Hätte es nicht auch ein großzügiger Schlitz im Kleid getan? Gut ist, dass sie sich dreht und man daher von jeder Perspektive alle paar Minuten ihr Gesicht sehen kann. Für Liebhaber ist auch ihr Hinterteil periodisch wiederkehrend, allerdings verhüllt.

Viel mehr konnten wir nicht anschauen, aber wir waren noch essen, und zwar im "Seehas". Wer hier nun Fischgerichte erwartet, ist schief gewickelt. Es gab Schnitzel und Thai-Food, ganz original von einem Türken zubereitet. Bei der Einrichtung buhlte der Buddha auf seinem ägyptischen Kasten mit dem Goldrandspiegel und dem Kristalllüster, die wiederum mit dem Schilderwald von Werbetafeln aus Emaille hinter der Theke wetteiferten. Man nahm auf asiatisch gestylten Kissen auf der rustikal-eichenen Eckbank Platz. Da das Nichtraucher-Abteil überschaubar war, wurden wir zu einem Paar um die 55 an einen Tisch gesetzt. Die waren auch verduzt, aber wir haben uns dann noch sehr gut unterhalten. Am Tresen rauchte die Bedienung und am Geldspielautomaten blinkten die Lichter. Das Essen war schnell bestellt und da das meiste aus der Tiefkühlung und von 0nkel3ens kam, war es auch recht schnell zubereitet. Lecker ist leider was anderes, dafür war es aber preislich sehr günstig gehalten. Dass es nicht teurer wurde, war unter anderem dem Kellner zu verdanken, der uns kein Getränk aufdrängte und nur sehr schwer an unseren Tisch zu locken war. Aber nett sind sie gewesen, wenn sie sich mal zeigten und der Lychee-Saft hat geschmeckt.

Im Zug nach Hause haben wir dann feststellen dürfen, dass der Schwarzwald um diese Jahreszeit noch sehr weiß ist, aber alle Beweisfotos sind leider sehr unscharf geworden, weil ich aus dem Zug knipsen wollte und die Geschwindigkeit des Zuges einem scharfen Ergebnis im Wege stand.

Wieder zu Hause warteten hungrige Meerschweine und ein verschmuster Kater, der sich gerne der herrlichen Blumenpracht



angenommen hätte. Leider musste ich ihm das aus ästhetischen und gesundheitlichen Gründen verbieten. Er schmollt deswegen immer mal wieder. Sonst ist hier alles prima gepflegt worden. Sogar mehr als gedacht, weil der Vater vom Vielfraß statt einmal am Tag zweimal kam und es nur ein Zufall war, dass er Frau Hü nicht ein einziges Mal getroffen hat. Die wiederum wunderte, warum David so schlecht fraß...

Und schon ist unser Ausflug in die weite Welt wieder zu Ende und es ist auch kein neuer in Sicht, bis vermutlich mindestens Mai-Juni. Aber dann!

Wieder einmal passend der Spruch zum Tage:
Eine Reise ist ein Trunk aus der Quelle des Lebens.
- Friedrich Hebbel-

Schlürfend,

prey
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