Neulich rief die Mutter vom Vielfraß an und fragte, was wir denn wohl so am Samstag vorhätten. Der arme Vielfraß ahnte nichts und sagte ebenselbiges, nämlich: "Nichts."
Darauf sie: "Prima, wir wollten Euch nämlich mal wieder einladen und zwar zum Grillen und weil wir ja nicht alle auf unseren Balkon passen, da dachten wir, dass wir das ja bei Euch in Eurem schönen Garten machen können. Wir bringen auch das ganze Essen mit."
Vielfraß: "Aber wir haben gar keinen Grill."
Sie: "Was? Na, dann bringen wir eben unseren Tischgrill mit."
So ging das eine Weile hin und her. Wir wohnen aber mitnichten in einem schicken Einfamilienhaus, neinneinnein. Wir wohnen unter dem Dach eines netten Altbaus, der zufällig auch noch einen Garten hat. Und dort gibt es nicht einmal eine Steckdose.
Dann hat der kleine Vielfraß den Fehler des Jahrhunderts gemacht, weil er seine Baggage ja schon kennt. Er hat nachgefragt.
Wie sie sich das denn alles so vorgestellt hätten. Und da kam es dann. Wir könnten doch einen Salat machen, das können wir doch so gut. Und die Getränke, na wir wissen doch am besten, was da ist... viellleicht eine Bowle, das wäre doch was. Und wegen des Stroms sollten wir uns einfach nochmal melden, wenn sich da nichts ergäbe, könnten sie ja auch noch Bockwürstchen mitbringen, die wir nur noch warm machen müssen.

Wir haben dann eine Steckdose gefunden. Und sogar noch eine Möglichkeit, den Grill nicht auf den Boden zu stellen. Und wir haben sogar alle an den Tisch gepasst. Das Geschirr runter und wieder hoch zu tragen, war nur minimal schweißtreibend, bei 30 Grad im Schatten. Der Abwasch der vielen Teller, Tassen, Gläser, Töpfe und Schüsseln (nicht zu vergessen die Gabeln, Löffel und Messer) hat auch gar nicht so lange gedauert, wie man hätte meinen können. Die Unterhaltungen waren meist gut zu ertragen und nicht allzu peinlich (bis auf kleine Ausnahmen) und ich habe es sogar geschafft, am Ende nicht für die Einladung zu danken und auch nicht für das schöne Essen. Der Kuchen, den die Mutter vom Vielfraß dabei hatte, war echt lecker.

Aber mal ehrlich. Unter einer Einladung verstehe ich irgendwie was anderes. Nennt mich altmodisch.

Ausquetscht,

prey

Eigentlich sollte ich ja an meiner Diplomarbeit arbeiten, aber dann kommt mir die Wäsche dazwischen und die Bloggerei, besonders das Lesen, denn selber bin ich grad nicht produktiv und die Blumen und so weiter. Aber genug geflennt, es ist leider keiner da, der schuld sein könnte, also nehme ich alles auf mich. Zur Belohnung gucke ich mir meinen Wanna-Be-Bonsai an, an dem ich jetzt schon seit zwei Jahren rumbastele. Weil es ein Geldbaum ist, ist er gar kein richtiger Bonsai... Aber schön isser.



Und dann habe ich noch eine weitere Sünde letzlich begangen. Da waren die Frau Hühnerschreck und ich in einer hiesigen Boutique, weil da mal wieder Fete war. Ich hatte mir geschworen nix, aber auch gar nix auch nur anzugucken, damit ich gar nicht erst auf dumme Gedanken komme. Denn in dem Laden geht kein noch so lumpiges T-Shirt unter 90 Euro. Aber ich wurde schwach. Diese Bluse war so luftig und so anders, und dann aber auch wieder nicht ZU chic, also muss ich mir keinen Anlass backen, um sie anzuziehen. Und dann stand sie mir so gut. Und dann habe ich das Etikett gesehen und beschlossen, dass ich schließlich meine Steuerrückzahlung (die ich eigentlich für eine neue Sonnenbrille und meine Geburtstagsfete eingeplant hatte) bekommen habe und dass (jetzt bitte festhalten) knapp über 200 Euro doch auf keinen Fall zu viel sind. Ähm. Ich hab das Biest also gekauft.

Ich habe keinen Kaufkater. Das ist gut. Aber immer, wenn ich jetzt Anlauf nehmen will zu Bemerkungen wie: "Das kann ich mir nicht leisten!" oder "Da habe ich grad kein Geld für!" halte ich lieber die Bappen, damit mich ja keiner fragt, warum in Dreideibelsnamen ich mir dann so ein verdreckch teures Leibchen kaufen musste. Frage ich mich ja auch manchmal.... Aber es ist eine Sünde wert. Das ist mal klar.

Und jetzt werde ich fleißig werden, damit ich mir in näherer Zukunft von meinen reichlichen Bezügen, die mir ein großes Unternehmen, dass dringend auf meine Hilfe angewiesen ist, zur Verfügung stellt, noch so ein Blüschen kaufen kann. Oder was anderes Schönes.

Vorfreudig,

prey

Im Gegensatz zu mir ist mein Kaktus gar nicht faul. Zur Zeit hat der ungelogen schon an die 20 Blüten und noch 40 weitere warten auf ihren Einsatz. Der ist echt verrückt.



Ich wurstele so vor mich hin und die schönsten Vorsätze scheitern an einem enormen Zeitmangel, der durch sinnloses Rumgefahre, Fernsehen, Putzen, Einkaufen und Kochen ausgelöst wird.

Aber dann freue ich mich doch auf die eine oder andere Sache. Und kriege meinen Popo dann doch mal wieder in Schwung. Zum Beispiel ist dieses Jahr 10jähriges Abitreffen. Am Anfang bin ich da fast ausgerastet, weil die Schulzeit schon echt , naja sagen wir mal suboptimal gelaufen ist, so rein menschlich gesehen. Und dann habe ich noch nicht mal mein Diplom. *Alarm* Aber dann habe ich mir gesagt, dass ich auch ne Menge von der Welt gesehen habe und dass ich ja auch neugierig bin. Einpaar von den Leuten waren auch damals schon sehr in Ordnung. Und nun habe ich mich mit einer davon auf dem Treffen verabredet und freue mich sogar ein bisschen, die alte City mal wieder zu sehen.

Außerdem habe ich festegestellt, dass Älterwerden auch so seine Vorteile hat. Ich, zum Beispiel, werde in letzter Zeit des Öfteren ernst genommen. Huch! Auch mal schön.

Verantwortungsbewusst,

prey