Morgen ist es eine Woche her, da hat die Liese mir ganz deutlich gesagt, dass sie nun nicht mehr will. Und zwar endgültig. Und weil sie die Königin von Saaba und von unserem Dachgeschoss war, habe ich ihrem Befehl gehorcht.

Der eigene Tierarzt war zwar schon im Feierabend, aber die liebe Frau Hühnerschreck hat mich gefahren, da Frau Müller noch viel weniger gern Straßenbahn als Auto gefahren ist. Dann ist sie eingeschlafen und musste nicht mehr nach Atem ringen und sich quälen. Die Frage, ob sie nicht zu sehr gelitten hat bis dahin, verfolgt mich immernoch ein bisschen.

Weil sie so eine nachsichtige Königin war, vermisse ich sie gar sehr. Deshalb haben die Frau Hü und ich sie auch zum Bestatter unserer Wahl zum Einäschern gegeben. In etwa einer Woche können wir sie abholen.

Sie war die beste rote Katze auf der ganzen Welt. Jetzt hat sie Platz gemacht für Nummer zwei.



Das ist das letzte Foto von ihr.

Konfuzius hat gesagt:
Das Ende krönt das Werk.

Lieselotte Müller hat also ihre Krone jetzt auf dem Kopf und schaut uns zu. Von wo auch immer.

Leise weinend,

prey

Jedes Ende ist ein neuer Anfang. So oder ähnlich kommen sie einem, wenn man über irgendwas meckert, was man verloren hat. Aber in letzter Zeit mag ich keine neuen Anfänge mehr. Oder sagen wir, die müssen jetzt endlich mal auftauchen.

Zuerst stirbt die Oma. Das war zwar zu erwarten, sie war fast 96, aber irgendwie isses dann doch komisch, wenn es soweit ist. Und eine Beerdigung ist nie ne lustige Sache. Außerdem habe ich mich schlecht gefühlt, weil ich in letzter Zeit immermal so hässliche Gedanken hatte. Kurz vor ihrem Tod war ich nochmal da und da sah sie so erschreckend krank aus, kraftlos und der Atem rasselte ungleichmäßig. Naja, wenigstens hat sie wohl nicht gelitten. Nun muss sich die Mutti eine neue Beschäftigung suchen, sobald die ganzen Erbsachen geklärt sind. Das wird nochmal ein Hauen und Stechen. Die Aasgeier warten schon. Neuer Anfang gefällig?

Dann wollten wir zum Lieblingsmexikaner gehen und der war zu. Aber nicht nur diesmal, sondern ganz. Kein Stuhl mehr drin, kein Tisch, keine Deko. Schade. Und kein ebenso gutes Resto in der Nähe, finde ich. Da wird was Neues dringend nötig. Und vor zwei Monaten war der noch offen. Manchmal geht sowas schnell.

Schließlich habe ich doch nach immer vorliegenden Schwierigkeiten mit dekorativer Kosmetik einen Hersteller gefunden, der mir keine Allergie machte, super Farben hatte und außerdem eine nette Beraterin, die mir Tipps gegeben hat, mit denen es mir Spaß gemacht hat, mich zu schminken. Als ich aber am Donnerstag eine Wimperntusche kaufen will, gibt es NARS nicht mehr in Leipzig. Zu wenig Kunden, blabla. Den nächsten finden Sie im KaDeWe in Berlin und in der Alsterpassage in Hamburg. Na prima, da bin ich täglich. Also alles kein Problem. Außerdem kriegen wir auch von Firma X und Anbieter Y tolle neue Sachen rein, die sind auch viel billiger. Eh, verdammt, ich will nicht billig. Ich will allergiefrei und schöne Farben. Also alles auf Null. Nochmal suchen, oder öfter mal nach Berlin fahren...

Schön war aber, dass ich mit dem Vielfraß unterwegs war und da haben wir aus ein paar toten Metallen gebaute Kunst gefunden. Die war schön, oder zumindest interessant. Also was Neues aus was Altem. Siehe hier:



Jetzt bin ich mal wieder stumm (der Hals hat sich verabschiedet). Habe noch überlegt, wann das das letzte Mal war. Gleich im Blog gefunden. Fasse zusammen: wenn ich zuviel rede und dann der Stress ein bisschen nachlässt, kann ich meiner liebsten Tätigkeit gleich nicht mehr nachgehen. Aber das legt sich zum Glück bald wieder.

Heute noch einen Spruch, den ich sehr nett finde:

In jedem Winter steckt ein zitternder Frühling und hinter dem Schleier jeder Nacht verbirgt sich ein lächelnder Morgen.

-Khahil Gibran-

Durchstartend,

prey

Habe ich doch letztens über Freundin Äffchen noch geschrieben, dass sie sich nicht meldet und einen doofen Typen hat, den sie nicht abschießt und schon treffe ich sie. Aber nciht durch Zufall, sondern mit Planung auf der Durchreise auf dem Bahnhof. Und es war alles ganz anders als gedacht.

Erstmal ist sie total entspannt und lsutig, genau, wie ich sie von früher kenne. Dann kann sie ihr Kind auch mal aus der Hand geben, wenn nötig. Auch das ist neu und gut. Außerdem scheint ihre Beziehung nicht schlechter zu laufen als die meisten Beziehungen, die ich so kenne, seit er wieder Arbeit hat. Und dann haben wir so viel gelacht in dieser einen Stunde, dass ich fast Lust bekommen habe, mal zu Besuch oder vielleicht sogar über Nacht zu bleiben und mich mal wieder richtig mit ihr auszuquatschen.

Nebenbei habe ich auch ein schlechtes Gewissen, weil ich so viel über sie rumgenörgelt habe. Jetzt ist sie fast wieder wie früher und ich weiß wieder, warum wir uns damals sot toll verstanden haben. Das einzige, was ich nicht verstehe ist, warum ich das erst jetzt wieder gemerkt habe...

Nachdenklich,

prey