Sonntag, 20. Februar 2011
Eisig
Topic: 'Wasser'
Mannomannomann, zum Glück bin ich nicht die einzige, der das so geht. Ich hab kiloweise gute Blogideen in der Stadt, bei der Arbeit, unter der Dusche, beim Kochen, beim Essen, beim Laufen, in der Ubahn und sonst eigentlich noch überall. Wenn ich mich dann aber vor die Tastatur setze, dann ist alles weg oder ich finde meine eigene Formulierung doof. Läuft nicht, haben andere schon besser gesagt oder es ist eben einfach nix mehr da von all den guten Ideen. Oder waren die gar nicht so gut? Vielleicht ist es auch diese allgemeine Unlust, am Rechner zu vergammeln, wenn ich schon jeden Tag 10 Stunden davor hocke. Keine Ahnung. Jedenfalls möchte ich um Entschuldigung für die Stille an dieser Stelle bitten und versuche, der inneren Stille auf die eine oder andere Weise zu begegnen.

Egal, wegen der noch einmal einsetzenden Frosttemperaturen blogge ich noch schnell ein Bild zum Thema: "Die Springbrunnen können im Winter gar nicht angeschaltet sein!" Das hatte mich eine Kollegin wissen lassen. Dieses Foto ist im Januar entstanden. Es war kalt. Das weiße und durchsichtige Zeug an dem Knaben und dem Kopp ist Eis. Und nein, Springbrunnen müssen nicht ausgeschaltet sein. Offensichtlich.



Dann habe ich aus Seelenpein mal ein Bildchen gezeichnet. Das werde ich hier auch mal einstellen. Brauche aber - das will ich hier vorweg gleich mal klarstellen, ist schließlich mein Blog - keine blöden Kommentare zu falscher Perspektive oder dergleichen. Ist meine Perspektive. Die innere gewissermaßen.



So, jetzt muss ich mal noch ein bisschen den Sonntag genießen, der ist immer so kurz in letzter Zeit. Lass mal Frühling werden!!!

Mein Zitat zum Tage soll allen ein bisschen Hoffnung geben, die manchmal an ihrem Verstand zweifeln:

Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand.
-Blaise Pascal-

Fröstelnd,

prey
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Freitag, 31. Dezember 2010
Rückblickkalender
Topic: 'Botanik'
Nachdem ich mich nun ewig mit diesen Rückblick-Listen befasst habe, will ich doch keine ausfüllen. Bei mir gibt's den Rückblick monatsweise und erstmal auch nur in Bildern. Text dazu gibt später. Hoffentlich noch dieses Wochenende. Wenn nicht, bitte nicht schimpfen. Das Leben 1.0 hat mich fest im Griff.

SO: Der Text ist fertig. Bitte freuen und loben! Danke.

Januar:



Der Vielfraß und ich waren endlich mal wieder im Kino und haben Zweiohrküken geguckt. Niedlicher Film. Wie beim Vielfraß und mir abgekupfert.

Der nette Onkel ist überraschend gestorben. Das hat mir ganz schön zugesetzt. Da habe ich für mich beschlossen, dass das Leben zu kurz ist, um doofe Sachen zu machen und immer auf den richtigen Moment für alles Mögliche zu warten. Neues Motto: Leg los!

Februar:



Die Vielfraß-Schwester wurde 30 und hat eingeladen. Endlich habe ich mich mal wieder in Leipzig sehen lassen. Das ist immer wieder eine nette Stadt. Außerdem kenne ich mich da langsam aus. Das ist in München noch in Arbeit. Fühlt sich an, als hätte ich da zu wenig Zeit für.

Hohe Kinodichte mit dem Vielfraß:
Avatar: Schöne Bilder. Aber die Story gerät dann gen Ende ein wenig pathetisch und vorhersehbar. Schade!
Up in the air: Echter Tiefgang und trotzdem lustig. Das hat man selten. Und obwohl ich bisher George Clooney vorher nicht leiden konnte, hat er bei mir jetzt Punkte gesammelt.
Percy Jackson: Ohweia. Warum sind wir aber auch auf die doofe Idee gekommen, einen komplett mit Teenagern besetzten Film zu gucken? Und dann noch die dicke Mutti mit ihren beiden schmatzenden und labernden Gören direkt neben uns. Ne, dat war keinen.

März:



Nach langem eine sehr nette Freundin wiedergesehen. Wir waren zusammen in einem vegetarischen Restaurant, weil sie Vegetarierin ist. Prinz Myshkin. Sehr schönes Ambiente, gutes Essen und irgendwie krude Bedienung. Insgesamt finde ich das ein sehr gelungenes Konzept. Und mit der Freundin wunderbar gequatscht.

Dann fand auch noch die Konfirmation von der Tochter meines Cousins statt. Das war ein echt schmuckes Fest. Viele nette Menschen, viel gutes Essen, gute Organisation und nette Ideen. Manchmal ist es auch schön, so eine große Familie zu haben. Und dann wohnen die auch noch hier in der Nähe!!! Ich nehme mir fest vor, mich dort öfter mal zu melden.

Der Vielfraß und ich gehen mit ein paar Leuten vom Büro zum Starkbierfest am Nockherberg. Das Bier ist lecker, es ist laut und lustig. Allerdings müssen wir sehr früh gehen, weil die Vielfraß-Verwandschaft anreist. Manchmal ist es auch doof, so eine große Familie zu haben.

Ich gehe öfter mal schwimmen und freue mich, über wiedererlangte Fitness. Allerdings ist die Entfernung zur Schwimmhalle nicht so der Brenner. Denke über Lösungen nach und komme zu keinem Ergebnis.

April:



Ein paar Kollegen und Freunde sind zum Drei-Gänge-Menue eingeladen. Kochen macht Spaß! Es gibt Suppe aus Huhn, Spareribs prima selbst mit Sauce bearbeitet und Vanillepudding mit roten Früchten. Alle sind vom Essen begeistert. In der Küche türmen sich einen halben Meter hoch die Teller, Tassen und Töpfe. Der Gedanke, dass eine Spülmaschine hilfreich sein könnte, verdichtet sich. Und auch wenn kochen für zehn Leute nett ist, werde ich beim nächsten Mal weniger einladen, die besser kompatibel sind. Aber muss man ja auch erstmal rausfinden.

Mai:



Die Probezeit ist zu Ende! Juhu. Obwohl immer alle sagen, dass es da selten Probleme gibt, hatte ich doch immer angst. Stell dir doch mal vor, wie das ist, wenn man so ganz weit weg umgezogen ist und der Vielfraß mit und dann klappt es doch nicht mit der Arbeit und dann stehste da und kannst zum Amt rennen und umziehen in eine Wohnung, die de Dir leisten kannst. Ist doch auch blöd, oder? Also: Die Zukunft kann starten. Ich hab nen sicheren Job.

Frau Hü kommt zu Besuch und ich backe einen Schoko-Estragon-Kuchen. Wilde Kombo denke ich, aber die Frau Hü hat es sich so gewünscht. Dann bringt sie auch noch nen leckeren Port mit und wir sind schon vor dem Gang in die Stadt gut angetüdelt. Wenn der aber auch so lecker ist...

Ich fange an zu rennen. (Ja, für mich ist laufen der Gegensatz zu fahren. Das mache ich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit. Wenn das schneller vonstatten geht, ist es rennen.) Außerdem trage ich mich für den Firmenlauf ein und ringe mit mir, ob das wirklich eine so prima Idee ist.

Juni



Shirley Temple, mein Motorrad, bringt mich aus Leipzig nach München und wird in die Tiefgarage gestellt. Vorsatz: Motorradstrecken erkunden. Bin zufrieden.

Der Englische Garten wird genauer besichtigt und ich habe mal wieder Geburtstag wie meistens um diese Jahreszeit.

Ich renne jetzt regelmäßig, damit ich nicht beim Firmenlauf vor dem Ziel umfalle.

Zum ersten Mal in meinem Leben gehe ich Golfen. Da macht Laune, wenn ich denn mal den Ball treffe und dieses "pling" den Ball im hohen Bogen durch die Luft befördert. Danke, Chef. Das war eine wirklich tolle Idee.

Treffe mich mit meiner Münchner Freundin und quatsche über fast alles. Schön, dass sie in München ist und ich auch. So kann's weitergehen.

Juli:



Beim Betriebsausflug falle ich ins Wasser und sorge für Unterhaltung. Wenigstens ist es warm und ich kann mir von einigen Kollegen eine neue, trockene Garderobe zusammenborgen. Allerdings ist das Styling hin und auch die Passform ein wenig, nun sagen wir mal, leger gehalten. Aber die anderen amüsieren sich. Das ist doch auch schonmal was, oder?

Die WM langweilt mich. Ich schlafe bei etlichen Spielen einfach auf der Couch ein.

Beim Firmenlauf komme ich bis ins Ziel und bin Stolz wie Bolle auf meine Medaille. Meine zweite im ganzen Leben. *grins* Ich renne auch nach der Veranstaltung immer noch regelmäßig. (Überrascht über mich selbst.)

Kino mit Vielfraß: Micmacs: So ein niedlicher Film mit guten Einfällen und kruden Ideen! Und mal wieder ein ernster Hintergrund gut und lustig verpackt. Wir sind beide begeistert. Außerdem probieren wir uns nach und nach durch die ganzen kleinen Kinos hier in München und sind entzückt.

August:



Ich backe dies und das, gehe schwimmen und laufen und schicke meine Steuerklärung ab. Ich mache die übrigens ganz gerne. Nur falls mal jemand fragt.

Kino: Das Leben ist zu lang: Dieser Film auch! (Beziehungsweise sorgt dieser Film dafür, dass man das Leben als viel zu kurz für so einen Mist empfindet)

Sonst nix.

September:



Das erste Dirndl findet den Weg in meinen Kleiderschrank. Ich finds gut und ziehe es auch gleich mal zum 60. Geburtstag vom Vielfraß-Vater an. Alle sind entzückt.

Zum ersten Mal auf der Wiesn (also im Festzelt). Die Stimmung ist gut, die Hähnchen (Verzeihung, Hendl) lecker und die Kollegen vergnügt. Aber ich kann trotzdem nicht verstehen, wie man da mehrmals in der Woche hingehen kann. Das Gedrängel am Einlass und die Preise lassen es mich auf einmal beschränken und für's nächste Jahr wieder planen. Nur die Karussells, die muss ich noch ausprobieren. Der arme Vielfraß leidet gehörig, so dass ich auf dem 3,5g-Ding ganz alleine fahren muss. Jippiiiiieeehhhh!

Im Büro ist reinhauen angesagt. Puh! Ich überlege, den Job zu wechseln. Verdränge dann aber diese Gedanken beim Nachdenken über geeignete Alternativen und deren Konsequenzen.

Kino mit Frau Hü und dem Vielfraß: Inception: Frau Hü ist begeistert. Ich finde den Film total doof. Der ist so auf anspruchsvoll gequält. Die Bilder sind nett, aber die Handlung. Och nö! Und dann nicht mal ein ordentliches Ende. So geht das nicht.

Oktober:



Im Büro ziehen sich die Tage in die Länge.

Kino mit dem Vielfraß: Duell der Magier: Feiner Hollywood-Streifen mit gerade genug Handlung und coolen Effekten. Nette Ideen. Das war sein Geld wert.

Im Museum Brandhorst entdecke ich moderne Kunst für mich nehme mir vor, öfter sowas anzuschauen.

November:



Der Vielfraß und ich heiraten. Mal schnell so. Vorher fahren wir noch mit Frau Hü und Anhang in den Schnee. Jetzt kommen wir beide einen Hang ohne bleibende Schäden runter und finden das auch alles recht nett. Aber irgendwie zu teuer. Wenn ich die Auswahl habe, fahre ich dann doch lieber ans Meer.

Zur Hochzeit ist keiner von der Verwandtschaft da außer der Frau Hü. Darüber habe ich mich noch ein bisschen mit der Cousine streiten müssen. Sie fand, die Mutti gehört eingeladen. Nun bin ich aber schon eine Weile erwachsen, es mag sich ja noch nicht so weit druchgesprochen haben, und daher auch in der Lage, wichtige Entscheidungen selber zu treffen. Die Mutti bleibt nicht eingeladen, die Cousine wird ausgeladen. Hochzeit ganz klein und ganz nett und ganz ohne Zwischenfälle. (Musik dazu: Billy Idol: White Wedding, Puhdys: Lebenszeit und Pet Shop Boys:Hearts)

Dezember:



Es kommt Besuch aus meiner Russland-Zeit. Ich freu mich ganz dolle. Die eine Hälfte des Besuchs ist auch immer noch so nett wie vor 6,5 Jahren. Die andere Hälfte ist anstrengend. Beim nächsten Mal lade ich nur 50% ein. So einfach. Schöne Weihnachtsstimmung auf dem Weihnachtsmarkt. Gutes Essen. Gutes Sprachtraining.

Die Weihnachtszeit ist zu kurz. Ich backe viel zu wenig Plätzchen, komme kaum zum Geschenke kaufen. Deko hänge ich erst am 23. auf. Schimpfe ein bisschen mit mir selber.

Werde in den Wahlvorstand für die Betriebsratswahl gewählt. Das ist alles ganz aufregend. Mal sehen, was daraus noch wird.

Sylvester beim besten Freund geplant. Super, dass der jetzt auch in München wohnt. Juhu!!!

Insgesamt: Bei einigen Veranstaltungen bemerkt, dass ich es nicht mehr so wichtig finde, dass ich für gute Laune sorge und mich immerzu mit irgendwem unterhalte. Ich habe weniger Lust auf Smalltalk, besonders wenn es mir zu laut ist,um ohne Probleme zu reden und die Antwort zu verstehen. Vielleicht werde ich doch langsam zum Misanthropen. Ich mag keine Gespräche über Nagellack und Strumpfhosen. Vermutlich bin ich gar keine richtige Frau. Vorsatz: Bei langweiligen Themen schneller das Weite suchen, wann immer das möglich ist. Interessante Menschen finden und mit denen reden.

So, allen einen guten Rutsch oder guten Übergang oder auf jeden Fall eine schöne Restzeit mit dem alten Jahr. Lasst es Euch allen wohlergehen. Bis bald.

Und noch ein ganz romantischer (man könnte auch sagen kitschiger) Spruch aus meinem Teil vom Adventskalender:

Alles, was wir lieben, ist unersetzlich. Alles was wir ersetzen können, haben wir nicht geliebt.

Durchstartend,

prey
Donnerstag, 23. Dezember 2010
21
Topic: 'Zugvogel'
Nein, ich will nicht über diesen überaus bedeutungslosen Film schreiben. Den habe ich mal mit dem Vielfraß gesehen und dann gleich wieder vergessen. Nach einer Woche wussten wir nur noch, dass wir im Kino waren, aber nicht mehr, in welchem Film. Wenn das kein Verriss ist. Angeguckt haben wir den auch nur, weil er als "Mathematikerfilm" angepriesen war. Als ob Kartenzählen irgendwas mit Mathematik zu tun hat!!! (Ja, Wahrscheinlichkeiten und so blabla, aber das ist keine ECHTE Mathematik. Da geht es um Sachen, die man nie oder nicht mal dann braucht. Um die Schönheit von Beweisen, um Kunst im Weitesten Sinne. Anwendungen sind unvermeidliche Übel.) Aber das wollte ich ja gar nicht schreiben.

Eigentlich sollte es um den Montag gehen. Nein, das war nicht der einundzwanzigste. Das war der zwanzigste und damit passt auch das nicht zum Titel. Ich bin um 3 Uhr früh aufgestanden, weil ich nach Wiesbaden zu einer Schulung sollte/wollte/konnte/durfte. Um 6 sollte der Flieger nach Frankfurt gehen. Irgendwer hatte behauptet, dass man so schneller da wäre. Aber am Montag war Winter. Völlig überraschend wie jedes Jahr und dieses Jahr besonders. Wer die Nachrichten verfolgt hat, hat bemerkt: Frankfurt war keine gute Adresse für Leute, die irgendwas mit Flugzeugen im weitesten Sinne zu tun haben. Aber der Flug startete. Mit einer Stunde Verspätung. Aber immerhin. Am Frankfurter Flughafen Chaos. Wahnsinnsschlangen. Unklar, ob die Leute wussten, wofür sie anstehen. Schlafende auf Bänken, auf dem Boden und dazwischen. Massen von Getränken unterwegs auf diesen kleinen Zügen, mit denen auch Gepäck transportiert wird. Wild, ganz wild.
Mit dem Taxi dann nach Wiesbaden. Ich nicke bei allgemeinem Plausch der Kollegen mit dem Taxifahrer ein und wache am Schulungsort wieder auf. Tee intravenös muss mich retten. Die Schulung ist kurzweilig und informativ. Rückflug ist noch nicht abgesagt, also wieder ins Taxi wieder auf den Flughafen nach Frankfurt. Wieder alles voll. Flug soll eine Stunde später starten. Versuch, Essen zu finden endet in einem kleinen Lokal, in dem es außer Hotdog nicht mehr viel gibt. Vermutlich ist auch der Nachschub im Schnee stecken geblieben. Dann plötzlich Hektik. Wie sollen boarden. Tun wir auch. Fahren mit dem Bus vorbei an Schlangen von Räumfahrzeugen. Solche coolen Kombidinger mit Schneepflug vorne, dann Bürste und dann noch Kanister für die Bespritzung mit Lauge. Kurzes Warten auf die richtige Anpassung der Treppen oder wie die Dinger auch immer heißen. Dann: Sitzen brav um 20.45 im Flieger. Ich stelle fest, dass mich die Notdurft befällt. Aber eine Stunde werde ich schon noch durchhalten, denke ich und bin nicht unfroh. Wir stehen und warten. Es werden noch Gäste nachgebracht, weil so viele Flieger nach München abgesagt wurden. Wir warten, weil die Startbahn noch nicht freigegeben ist. Wir warten, weil das Flugzeug noch enteist werden muss. Meine Notdurft wird größer, aber da nicht klar ist, wann wir starten (es könnte jeden Moment losgehen) traue ich mich nicht, den Gurt zu lösen und loszutappen. Endlich starten wir um 22.30. Dann die Ansage: Wegen Turbulenzen sollen die Gurte geschlossen bleiben. Meine Not wird größer, aber ich will lieber nicht von einem Luftloch an die Decke katapultiert werden. Da mache ich mir lieber in die Hose.
Endlich macht es KLING und die Anschnallbildchen erlöschen. Ich arbeite mich zum Tö durch. Dort: Schlange. Es scheint, als hätten alle auf dieses KLING gewartet. Dann geht es aber doch recht schnell. Auf dem Rückweg ein kleines Schiebepuzzle mit den Stewardessen und dem Getränkewagen. Da kommt man beim besten Willen nicht einfach so vorbei. Lächeln, schieben, in den nächsten freien Platz zwängen, wieder schieben, wieder Lächeln, auf den Gang. Fertig.
Landung. Alles gut. Heimreise gestaltet sich dank nettem Kollegen ganz easy. Ich bin um 24.00 wieder daheim. 21 Stunden, nachdem ich aufgestanden bin. Ich bin müde, aber nicht so sehr wie ich sein könnte.
Wache am Dienstag gegen 10 mit Wecker auf. Bin total durch den Mais und frage mit besorgt, warum mir die paar Stunden so eingeheizt haben.
Überlege, wann ich das letzte Mal so lange wach war und komme drauf, dass ich da wohl 21 war. Immerhin vor elf (!) Jahren. Damals war das kein Problem. Ich habe einfach einen Tag verschlafen und mich kein bisschen so gefühlt als hätte ich was verpasst. Das Leben schien so endlos lang. Jetzt raffe ich mich also auf. Erledige dies und das und falle abends auf der Couch um. Kann nach Umbettung ins Schlafzimmer nicht ordentlich schlafen und träume nur Unfug. Bin ich alt? Dieses "Ich werde nicht bis Mittag schlafen, sonst verpasse ich einen ganzen schönen Tag!" habe ich noch gar nicht so lange. Das hat sich so eingeschlichen. Irgendwann zwischen 21 und jetzt. Komisch.
Aber ich werde mich nicht beschweren. Ich fühle mich gut. Heute wieder ganz und gar. Habe das Gefühl, etwas geschafft zu haben und das Weihnachtsgefühl kommt auch wieder, wenn morgen der versprochene Schnee den elenden Regen ablöst. Dann wird es alles wieder so schön glänzig und kalt. Jetzt werde ich noch schnell vor 21 Uhr den Eintrag fertig schreiben und den Baum schmücken. Dann kann Weihnachten kommen. Nur der Vielfraß und ich. Wie letztes Jahr. Das ist so erholsam. Kein Rumfahren, kein wildes Organisieren, wie man 4 Parteien in drei Tagen besucht, keine Übelkeit von viermal Gänsebraten. Super!

Und dann ist es so schön, die Fotos von Mutters Garten anzuschauen, den ich in der vergangenen Woche knipsen konnte. Diese Eiszapfen und die verträumte Romantik von den dicken Schneeplümmos über allem. Diese wunderbare Ruhe, wenn der fluffige Schnee all die bösen Geräusche der Welt schluckt und alles so schön still liegt. Hier ein paar Tatzenabdrücke im Schnee, da ein weicher, weißer Teppich, der zum Spuren hinterlassen einlädt.



Und zum Fest der Liebe noch einen Spruch aus dem Weihnachtskalender:

Die Liebe ist manchmal das Tragischste, oft das Schönste, aber immer das Wichtigste.

So isses!

Euch allen ein herrliches Weihnachtsfest ohne Stress und mit vielen netten Menschen.

Weihnachtlich,
prey
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